Dass es im Hause Yahoo nicht besonders gut läuft, ist im Grunde keine besondere Neuigkeit. Seit Jahren ist das Unternehmen darum bemüht, wieder auf Kurs zu kommen und endlich Gewinne zu erwirtschaften. Doch der Konkurrenzkampf mit Google ist schon lange ausgefochten: Bei der Websuche kann Yahoo schon lange nicht mehr mitreden. Andere Services sollten das Unternehmen retten, doch viele der teurer eingekauften Plattformen scheinen ihr Geld nicht wert zu sein.
Dementsprechend sorgte Yahoo erst vor wenigen Tagen wieder für Schlagzeilen. Die einstige Internet-Ikone sieht sich erneut dazu gezwungen, Mitarbeiter zu entlassen. Mehrere hundert Stellen (voraussichtlich 650 Arbeitsplätze) sollen in den kommenden Wochen abgebaut werden. Das Unternehmen muss seine Personalkosten maßgeblich reduzieren.
Mehrere Wechselspiele in den Vorstandsreihen haben übrigens auch nicht zum Erfolg geführt. Selbst als Unternehmensgründer Yang das Steuer wieder in die Hand nahm, konnte man den gewünschten Wendepunkt nicht einläuten. Inzwischen ist Carol Bartz als CEO tätig, jedoch will es auch der erfolgsverwöhnten US-Managerin nicht gelingen, das große Schiff wieder auf Kurs zu bringen.
Deshalb sieht sich Yahoo dazu gezwungen, weitere Einschnitte vorzunehmen. Nicht nur Mitarbeiter sollen entlassen werden, sondern auch die Lösung von unrentablen Plattformen ist angedacht. Wie aus Insiderkreisen bekannt wurde, sollen mehrere namhafte Plattformen abgestoßen werden – teilweise soll ein Verkauf der Plattformen angedacht sein, zum Teil werden sie einfach dicht gemacht.
Unter den angeblich betroffenen Services finden sich beispielsweise der Social-Bookmarking Service Delicious und der Blog-Dienst MyBlogLog wieder. Auch ergänzende Websuchen wie AltaVista und AllTheWeb stehen vor der Schließung. Die Begründung für die Einstampfung ist simpel: Die Angebote rechnen sich nicht.
Damit wäre im Nachhinein belegt, dass so manches Web 2.0 Wunder nichts anderes als eine Luftnummer gewesen ist. Die einzigen Geschäftemacher waren die Gründer, die ihre Web 2.0 Plattformen für teures Geld an Unternehmen wie Yahoo verkaufen konnten. Dort stellt man mittlerweile fest, dass viele dieser Plattformen zu teuer eingekauft wurden.