Der Markt für kostenpflichtige Downloads entwickelt sich ausgezeichnet. Dieses Jahr fiel das Wachstum besonders stark aus, obwohl es bereits in den Vorjahren einen deutlichen Anstieg gab. Die Aussichten für 2011 sind ebenfalls positiv.
Die oft beklagte Kostenloskultur im Internet ist vielleicht doch nicht so ausgeprägt, wie oft behauptet wird. Die neuesten Zahlen des BITKOM, die auf einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) beruhen, sind insgesamt gesehen ausgesprochen ermutigend. Der Verband meldet ein Rekordwachstum bei Downloads. Da sich der Markt für kostenpflichtige Downloads bereits in den vorigen Jahren sehr gut entwickelte, handelt es sich bei dem neuerlichen Wachstumssprung nicht um ein Aufholen bzw. Ausgleichen eines zuvor erfolgten Nachfrageeinbruchs.
Für Downloads von Musik, Spielen, Hörbüchern, Videos, Programmen und anderen digitalen Inhalten über stationäre und tragbare Computer geben die Verbraucher in Deutschland dieses Jahr ungefähr 390 Millionen Euro aus, prognostiziert der BITKOM. Das Umsatzplus erreicht 2010 somit den neuen Spitzenwert von 49 Prozent. Das Plus bei den Stückzahlen fällt mit 43 Prozent auf 90 Millionen Downloads nur wenig kleiner aus. „Dies ist bei weitem der stärkste Zuwachs seit Jahren“, kommentiert BITKOM-Vizepräsident Achim Berg. „Der Höhenflug im Download-Markt wird andauern – dank schneller Internet-Zugänge und einem breiten, attraktiven Angebot. Wir rechnen für 2011 ebenfalls mit einem kräftigen Wachstum von einem Drittel oder mehr.“
Entsprechend optimistisch blickt die Branche auf das Weihnachtsgeschäft bzw. das vierte Quartal, denn in dieser Zeit ist die Nachfrage erfahrungsgemäß am höchsten. Zwischen Anfang Januar und Ende September wurden schon 62 Millionen kostenpflichtige Downloads durchgeführt. Der Durchschnittspreis für alle Arten von Downloads auf Computer betrug 4,41 Euro.
Interessant ist die ungleiche Verteilung nach den Geschlechtern: 62 Prozent der bezahlten Downloads wurden von Männern durchgeführt, 38 Prozent von Frauen. Mit 57 Prozent stellen die über 30 Jahre alten Internetnutzer die Mehrheit.
Die weitere Entwicklung für bezahlte Downloads sieht man beim Verband optimistisch: „Künftig kommen vermehrt mobile Geräte für Downloads zum Einsatz“, erklärt Berg. In zahlreichen Regionen stehen bereits über die UMTS-Netze Bandbreiten wie an DSL-Anschlüssen zur Verfügung. Mit dem Start der Mobilfunknetze der vierten Generation auf Basis des Standards Long Term Evolution (LTE) werden deutlich höhere Download-Geschwindigkeiten möglich. „Damit werden die mobilen Breitbandnetze für Downloads noch attraktiver“, glaubt Achim Berg.
Eine weiterhin steigende Nachfrage nach bezahlten Downloads prognostizieren die Experten nicht nur aufgrund steigender Bandbreiten in den Kommunikationsnetzen. Endgeräte wie moderne Smartphones, E-Book-Reader und Tablet-Computer können ebenfalls für steigende Nachfrage sorgen. Berg: „Die neuen mobilen Geräte sind sofort nach dem Einschalten verfügbar und haben große, gut lesbare Bildschirme. Sie sind damit ideal für Downloads nicht nur von Musik, sondern auch von Texten und Filmen.
Für welche Arten von Downloads gebt Ihr Geld aus? Welchen Einfluss haben dabei mobile Endgeräte, höhere Bandbreiten und fallende Preise für mobilen Internetverbindungen?