Wikileaks genießt inzwischen jede Menge Aufmerksamkeit – allerdings nicht nur wegen brisanter politischer Enthüllung, sondern auch wegen der rechtlichen Schwierigkeit, in die Wikileaks-Gründer und Sprecher Julian Assange verwickelt ist.
Die Geschichte nahm mehr oder weniger im August ihren Lauf, als Julian Assange überwiegend in Schweden lebte. Assange und Wikileaks hatten sich nicht zufällig für Schweden entschieden: Das skandinavische Land bietet Journalisten einen erstklassigen Quellenschutz. Der Standort wurde folglich aus Gründen der Sicherheit gewählt. Doch im besagten Monat geriet Assange in die Kritik: Es wurden Vorwürfe der sexuellen Belästigung und später sogar der Vergewaltigung laut.
Das daraufhin eingeleitete Ermittlungsverfahren verlief äußerst holprig. Assange machte gegenüber den Medien schnell klar, dass er sich keiner Schuld bewusst sei und die Anschuldigungen nichts anderes als ein Komplott gegen ihn wären, der vom CIA und dem Pentagon initiiert wurde. Zu Einzelheiten der Vorwürfe hat er sie nie geäußert. Vielmehr konnte er sich rechtlich einen gewissen Spielraum verschaffen, weshalb es ihm weiterhin möglich war, zu reisen und Interviews zu geben. In den letzten Wochen sorgte er gleich mehrfach für Schlagzeilen, als er erst angab, womöglich in der Schweiz einen Antrag auf Asyl zu stellen. In Island wurde kurz darauf ein Tochterunternehmen von Wikileaks gegründet – es sieht ganz danach aus, als ob die Whistleblower-Platform nach Island umziehen würde.
Am gestrigen Tage änderte sich die Situation für Assange erneut. Ein schwedisches Gericht hat beschlossen, dass sich Anssange wieder in Untersuchungshaft begeben muss. Weil die schwedischen Behörden jedoch nicht wissen, wo sich der Wikileaks-Sprecher augenblicklich aufhält, wurde ein Haftbefehl ausgesprochen. Seither gilt Assange international zur Fahndung ausgeschrieben.
Ein interessanter Beitrag, der die Geschehnisse rund um Assange und den angeblichen Komplott von CIA und Pentagon wiedergibt, ist beim Stern zu finden.