Vorgestern haben Wissenschaftler der University of Arizona ein Video bei YouTube veröffentlicht, in welchem sie ein System vorstellen, mit dessen Hilfe sie sich in der Lage befinden, Echtzeit-Hologramme herzustellen. Zahlreiche Onlinemedien haben das Thema bereits aufgegriffen und darüber berichtet.
Zunächst einmal fällt auf, dass in so gut wie jedem Beitrag auch von Star Wars zu lesen ist. Es wird auf den kleinen Roboter R2D2 verwiesen, der im ersten Teil der Filmreihe eine erstaunliche Hologramm-Technik präsentiert. Schnell habe ich mich gefragt, weshalb alle Redakteure den Verweis auf Star Wars bringen. Des Rätsels Lösung habe ich nun gefunden: Im YouTube Video der Wissenschaftler wird dieser Vergleich gezogen. Laut einem der beteiligten Wissenschaftler war es bereits seit langer Zeit sein Ziel, eine entsprechende Technologie zu erschaffen.
Was die University of Arizona präsentiert, ist zweifelsfrei eindrucksvoll – aber von dem, was wir aus Star Wars kennen, noch meilenweit entfernt. Gleich drei entscheidende Unterschiede sind zu nennen. Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass die räumliche Darstellung nicht an einem beliebigen Ort erfolgen kann, sondern eine spezielle Art von Display benötigt wird, auf welches im Video leider nicht näher eingegangen wurde. Des Weiteren ist festzustellen, dass die „Projektion“ mit starkem Grünstich erfolgt – von anderen Farben fehlt jegliche Spur. Außerdem kann der holografische Inhalt nur alle zwei Sekunden aktualisiert werden, sodass man sich vom klassischen Bewergtbild mit 24 Bildwechseln pro Sekunde noch weit entfernt befindet.
Nun möchte ich das Projekt nicht schlecht machen. Ganz im Gegenteil: Die Wissenschaftlern haben Großartiges geleistet und mit Sicherheit einen Grundstein für spätere Technologien gelegt. Doch bis wir derartige Technologien nutzen können und sie beispielsweise im Massenmarkt (vor allem in Verbindung mit TV-Geräten) kostengünstig zur Verfügung steht, wird mit Sicherheit noch sehr viel Zeit vergehen.
Bis dahin müssen wir Verbraucher uns erst einmal mit dem aktuellen 3D-Trend auseinandersetzen. Die nächsten Jahre werden etliche TV-Geräte und womöglich auch Computerbildschirme auf den Markt kommen, die einen 3D-Genuss in Verbindung mit entsprechenden Brillen erlauben. Dann folgen vermutlich massenhaft TV-Geräte, die 3D-Unterhaltung ohne Brille ermöglichen. Und was danach kommt, ist sicherlich nur schwer zu erahnen.