Bereits seit Wochen ist Google Street View ein ganzes Thema. Es dürfte das Sommerloch gewesen sein, das Fernseh- und Radiosender sowie auch einige Onlinemedien dazu gebracht hat, Immobilieneigentümer in Angst und Schrecken zu versetzen. Schließlich wird seither immer wieder über den schlimmen Google Dienst berichtet, der ganze Straßenzüge direkt im Internet ablichtet.
Die Panikmache hat funktioniert: Mehr als 200.000 Personen haben sich an Google gewendet und Einspruch eingelegt: Ihre Gebäude sollen nicht abgelichtet werden. Mit einem solchen Ansturm dürfte Google nicht gerechnet haben, was vermutlich auch der Grund ist, weshalb der Service noch eine Weile auf sich warten lässt. Zwar ist Street View in der Nach von Montag auf Dienstag an den Start gegangen (und Google teasert den Service auf der Startseite seiner Websuche auch direkt an), doch bisher ist die Auswahl nicht sehr groß bemssen.
Die Bild-Einpfleger von Google dürften noch eine ganze Weile zu tun haben, bis die gemachten Fotos ausgewertet und entsprechend aufbereitet sind. Wie bei heise zu lesen ist, soll der Dienst gegen Ende dieses Jahres in größerem Umfang an den Start gehen.
Wer sich darüber wundert, dass abgesehen von ein paar Fußballstadien und wenigen Sehenswürdigkeiten in Berlin ausgerechnet eine Gemeinde aus dem Allgäu zuerst abgebildet, findet die Erklärung bei Basicthinking. Wie dort zu lesen ist, hat sich die Gemeinde Oberstaufen extra um eine schnelle Veröffentlichung bemüht. Die Gemeinde lebt stark vom Tourismus – und Street View soll potentiellen Besuchern auf die Sprünge helfen bzw. die Gemeinde noch attraktiver machen.
Beim Durchsehen der bisher erfassten Straßen fällt schnell auf, dass Google ordentlich gepinselt bzw. ziemlich häufig den Weichzeichner ausgepackt hat. Mehrere Gebäude und natürlich auch Personen (zumindest deren Gesichter) wurden unkenntlich gemacht. Gerade wie es mit den Gebäuden weitergeht, bleibt abzuwarten. Die unkenntlich gemachten Objekte ziehen verständlicherweise viel mehr Aufmerksamkeit auf sich, als alle anderen Objekte. Mal sehen wie lange es dauert, bis ein neuer Volkssport entsteht und die Leute damit beginnen, diese Objekte gezielte anzufahren, zu fotografieren und die Beute dann im Web zu veröffentlichen.
Interessant wäre übrigens auch zu wissen, wie lange die gemachten Bilder im Web bleiben bzw. wie lange es dauert, bis Google eine Aktualisierung vornimmt. Denn einmal mit dem Auto herumfahren und Fotos machen, kann eigentlich jeder. Diese großen Datenmengen jedoch fortlaufend zu aktualisieren, dürfte sich bestimmt nicht ganz so einfach gestalten. Dabei ist dies enorm wichtig: Für altes „Kartenmaterial“ interessieren sich wohl höchstens Historiker.