DasTelefonbuch hat einen neuen Service unter dem Namen MeinTelefonbuch gestartet. Im Kern geht es darum, seinen Eintrag im Telefonbuch selbst mit den aktuellen Daten inklusive eines Fotos zu bestücken. Neben den klassischen Kontaktdaten ist dort Platz für E-Mail-Adresse, Homepage sowie Profile bei Instant Messaging Services und Social Networks.
Es ist lange her, dass ich in einem gedruckten Telefonbuch nach einer Nummer gesucht habe. Vielleicht liegt irgendwo sogar noch eine Telefonbuch-CD-ROM herum, aber ich wüsste nicht, dass ich sie je genutzt hätte. Die Suche nach Telefon- und Adressdaten hat sich nicht nur bei mir längst ins Internet verlagert. Soziale Netzwerke wie Facebook und XING leisten im Alltag gute Dienste, aber die Idee eines umfassenden Kontaktverzeichnisses, dass nicht an eine Community gebunden ist, bleibt meiner Ansicht nach aktuell.
Was regelmäßig leider nicht aktuell ist, sind die Datensätze. Bei mir stimmten die Daten für Adresse und Telefonnummern schon lange nicht mehr, denn ich hatte mir bislang nicht die Mühe gemacht, sie aktualisieren zu lassen. Dabei bemühe ich mich wirklich nicht, meine Kontaktdaten zu verstecken, doch die verschiedenen Telekommunikationsanbieter für Festnetz und Mobilfunk scheinen keinen besonderen Ehrgeiz an den Tag zu legen, diese Daten an Verzeichnisse wie dastelefonbuch.de weiterzuleiten.
Das Beste ist sowieso, selbst zu entscheiden, welche Daten man jeweils veröffentlichen lassen möchte. Und sie selbst zu aktualisieren, wenn sich etwas ändert. Mit dem neuen Service MeinTelefonbuch wird genau das möglich. Man registriert sich und füllt die Felder selbst aus, soweit man das möchte. Als so „neues, innovatives Angebot“, wie es im Pressetext der Das Telefonbuch-Servicegesellschaft mbH angepriesen wird, sehe ich das zwar nicht. Ein richtiger Schritt ist es aber allemal!
„MeinTelefonbuch verknüpft die Datenkompetenz und -substanz aus fast 130 Jahren Erfahrung von DasTelefonbuch mit dem Anspruch des Konsumenten, sich selbst bestimmt mit anderen virtuell zu vernetzen“, fasst Gerhard Kinzl, Geschäftsführer der Das Telefonbuch-Servicegesellschaft, das Konzept zusammen. „Mit dem innovativen Privatkunden-Service erweitert die Marke die Optionen ihres umfassenden Multi-Access-Angebots.“ Wenn man das so liest, könnte man auf den Gedanken kommen, dass es eigentlich keine bessere Basis für ein Soziales Netzwerk mit Klarnamen gibt als diesen Datenbestand. Vorsicht Facebook, jetzt kommt DasTelefonbuch!
Ganz so hoch greift man nicht, sondern nennt MeinTelefonbuch „ein anwenderfreundliches, privates Online-Adressverzeichnis, in dem Adressen, Rufnummern, E-Mail-Adressen, geschäftliche Kontakte, Messenger-Daten und Social-Network-Profile sicher archiviert werden können.“ Wie überall muss man sich zunächst registrieren und kann sich dann von jedem Computer aus einloggen. Wer möchte, kann seine Kontaktdaten aus Outlook oder vom Handy mit MeinTelefonbuch synchronisieren. „Zusätzlich kann der Nutzer seine eigenen Kontaktdaten für jedes Mitglied von MeinTelefonbuch individuell differenziert freigegeben und so einen ‚verknüpften Kontakt‘ herstellen. Ändern sich Daten von verknüpften Kontakten, werden diese im eigenen Verzeichnis automatisch aktualisiert“, heißt es in der Presseinfo. Das klingt schon ziemlich nach Social Network, oder?
Die online gespeicherten Daten der eigenen Kontakte stehen anschließend direkt für die Kommunikation per Telefon, E-Mail und SMS bereit; mit den öffentlichen Daten von dastelefonbuch.de ist das sowieso möglich. Interessant: Festnetzverbindungen sind sogar kostenlos möglich. „Über Startguthaben und monatliche Credit-Gutschriften bietet MeinTelefonbuch Mitgliedern zudem kontinuierlich auch ein Kontingent kostenfreier Mobilfunkverbindungen an“, schreibt das Unternehmen über die weiteren Kommunikationsmöglichkeiten.
Was den privaten Selbsteintrag betrifft, wird dieser nicht komplett in die Hände des jeweiligen Users gelegt. Name und E-Mail-Adresse werden vor der Veröffentlichung redaktionell überprüft. Festnetz- und Handynummer kann man über einen automatisierten Anruf, bei dem man jeweils einen PIN-Code erhält, sofort verifizieren lassen. Diese Art der Qualitätssicherung ist zumindest interessant. „Mit der Möglichkeit, eigene Daten zu verschlüsseln, bleibt man erreichbar, auch ohne Rufnummern oder E-Mail-Adressen preiszugeben“, stellt das Unternehmen einen weiteren Vorteil heraus.
Mein erster Eindruck von MeinTelefonbuch ist positiv. Allerdings habe ich mich beim Ausprobieren in Datensparsamkeit geübt. Je mehr Daten man in ein Profil einträgt, desto mehr Aufwand bedeutet es, diese auf dem aktuellen Stand zu halten. Da bin ich mit meinen Profilen in verschiedenen Sozialen Netzwerken und mit den Angaben auf meinen eigenen Online-Projekten schon ziemlich ausgelastet.
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