Regelmäßige Datensicherung ist im professionellen Bereich unverzichtbar. Für Privatnutzer wird es ebenfalls immer wichtiger, Sicherheitskopien ihrer Daten anzulegen. Wir haben uns das Programm „Phoenix Backup v4“ angesehen, das zahlreiche Funktionen bietet und eine einfache Bedienung verspricht.
Mangelndes Problembewusstsein ist ein viel zu milder Ausdruck dafür, welchen Stellenwert das Thema Datensicherung bei den meisten Menschen besitzt. Wichtige Daten benötigen Sicherheitskopien. Im beruflichen Bereich kann Datenverlust unter Umständen sogar das Aus für ein Unternehmen bedeuten, im privaten Bereich sind die Folgen zwar objektiv gesehen weit weniger gravierend, doch der Verlust sämtlicher Digitalfotos oder der kompletten Musiksammlung kann ein schwerer Schlag sein.
Ich gebe zu, das Thema Datensicherung früher ebenfalls recht locker angegangen zu sein, doch damals waren die Datenmengen überschaubar. Der Ordner „Eigene Dateien“ passte auf eine CD-ROM, womit es kaum einen Grund für eine differenzierte Form der Datensicherung gab. Ein Wiederholungstermin im Kalender machte aus dem Brennen der Datensicherungs-CD eine regelmäßige Datensicherung. Speichert man Fotos, Videos und Musik gleich woanders, mag man für den Rest mit dem regelmäßigen Brennen einer DVD auskommen.
Abgesehen davon, dass die wachsenden Datenmengen insgesamt immer größer werden, schon weil Sammlungen digitaler Fotos, Videos und Musikstücke dazu neigen, von Jahr zu Jahr zu wachsen, ist manuelle Datensicherung eher lästig als lustig und wird gerne verschoben. Schon deshalb lohnt es sich, auf eine automatische Datensicherung umzusteigen. Es lohnt sich, in ein Programm zu investieren, dass sich selbstständig im Hintergrund um alles kümmert.
Ich habe mir „Phoenix Backup v4“ (für Windows XP, Windows Vista und Windows 7) von SYDATEC angesehen, das von S.A.D. vertrieben wird und 49,99 Euro (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers) kostet. In der Packung befindet sich neben dem Datenträger für die Software ein rund 40-seitiges Benutzerhandbuch, was ein echter Pluspunkt ist. Bei besonders billiger Software oder bei Programmen, die so einfach zu verstehen sind, dass es kaum einen Grund gibt, jemals in die Anleitung zu gucken, ist eine gedruckte Anleitung verzichtbar. Das kann man über „Phoenix Backup v4“ nicht sagen.
Wer sich künftig über die Datensicherung nicht mehr viele Gedanken machen möchte, muss sich einmalig etwas Zeit nehmen. Im Benutzerhandbuch zu lesen, ist auch für erfahrene PC-Nutzer eine gute Idee. Zwei bis drei Stunden Zeit sollte man sich reservieren, um sich mit den Möglichkeiten von „Phoenix Backup v4“ vertraut zu machen und die ersten „Aufträge“ für die später automatisch ablaufenden Datensicherungen einzustellen. Immerhin muss man eine Reihe von Entscheidungen treffen.
Die Daten in manchen Verzeichnissen möchte man vielleicht wöchentlich oder sogar täglich sichern, bei anderen reicht eine monatliche Sicherung möglicherweise völlig aus. Besonders wichtige Dateien speichert man am besten auf mehr als einem Datenträger als Sicherheitskopien. Neben optischen Laufwerken und Festplatten unterstützt das Backup-Programm Netzlaufwerke, mobile Speicher und FTP-Server. Sicherheitskopien auf FTP-Servern haben den Vorteil, dass sie selbst nach einem Wohnungsbrand oder Hochwasser noch verfügbar sind. Der USB-Stick in der Schreibtischschublade überlebt solche Ereignisse möglicherweise nicht. Die an den PC angeschlossene externe Festplatte mit der Sicherheitskopie wird bei einem Blitzeinschlag vermutlich zusammen mit dem PC zerstört. Daten, die nicht verloren gehen dürfen, sollte man daher an mindestens einem weiteren Ort aufbewahren.
Allerdings gibt es bei Sicherheitskopien, die man außerhalb der eigenen Wohnung oder außerhalb des Büros aufbewahrt, ein anderes Problem: Unbefugte könnten Einsicht nehmen und sie möglicherweise sogar weiterverbreiten. Erforderlich ist eine Verschlüsselung der Dateien, die bei „Phoenix Backup v4“ leicht eingestellt werden kann. Seine Musiksammlung muss man natürlich nicht verschlüsselt speichern, aber E-Mails, geschäftliche Präsentationen und möglicherweise auch die private Fotosammlung sollten verschlüsselt werden, wenn man die Daten „außerhalb“ aufbewahrt.
Die Investition in eine Datensicherungssoftware wie „Phoenix Backup v4“ zahlt sich auch deshalb aus, weil damit im Gegensatz zur manuellen Sicherung von Dateien eine differenzierte Sicherung möglich ist. Man kann sich stets entscheiden, ob man ein vollständiges, ein differentielles oder inkrementelles Backup für einen Sicherungsauftrag festlegen möchte. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, jeweils nur die seit der letzten Sicherung veränderten Dateien als Sicherheitskopie abzuspeichern. Praktisch ist zudem, dass sogar als ZIP-Archive gepackte Daten verschlüsselt werden können. Wer seine Daten nur manuell sichert, verschwendet Speicherplatz und verliert schnell den Überblick. Dank des Systemprotokolls lässt sich zudem jederzeit nachvollziehen, wann welche Backups durchgeführt wurden.
FAZIT: Das Datensicherungsprogramm „Phoenix Backup v4“ macht einen guten Eindruck und lässt sich relativ leicht bedienen. Allerdings sollte man sich durch die ansprechende Gestaltung nicht täuschen lassen und bereit sein, sich einen halben Nachmittag ganz in Ruhe mit der Backup-Lösung zu befassen. Man versteht die Struktur von „Phoenix Backup v4“ nicht auf den ersten Blick, sondern muss sich erst hineindenken. Hat man das aber erst einmal getan, spart man künftig nicht nur Zeit und Mühe. Man erleichtert sein Gewissen, weil man fortan nicht mehr durch diese „Eigentlich ist eine Datensicherung ja längst wieder fällig“-Gedanken belastet ist. (Unbezahlbar!) Sind die Datensicherungsaufträge erst einmal eingestellt, kümmert sich „Phoenix Backup v4“ in Zukunft selbst darum.
Wie haltet Ihr es mit der Datensicherung?