Seinen Ruf als Datenkrake dürfte Google nicht so schnell loswerden. Schließlich hat das Unternehmen jahrelang konsequent an diesem Ruf gearbeitet – und trotz zunehmender Kritik scheint Google nicht von seiner Verfahrensweise abweichen zu wollen. Ganz im Gegenteil: Es werden immer mehr Daten gesammelt.
So staunte beispielsweise die Fangemeinde der Android-Smartphones nicht schlecht, als vor einigen Monaten festgestellt wurde, dass viele Apps im Hintergrund mit Google kommunizieren. Es werden die verschiedensten Daten übertragen. Die User selbst werden nicht darauf hingewiesen.
Bisher galten User als relativ machtlos. Doch Studenten und Wissenschaftler verschiedener amerikanischer Hochschulen und Labors haben eine App entwickelt, die für mehr Klarheit sorgen soll. Die App trägt den Namen TaintDroid und verkörpert die erste professionelle Lösung, um den App-Datenverkehr umfangreich überwachen zu können. Die App selbst ist noch nicht verfügbar, soll aber in wenigen Tagen vorgestellt werden.
Wer mehr über einzelne Apps und deren Kommunikationsverhalten im Hintergrund erfahren möchte, sollte die App bei Verfügbarkeit ruhig einmal testen. Bisherige Testversuche der Entwickler haben jede Menge interessanter Informationen an das Tageslicht befördert. Zum Teil sollen einige Apps kräftig zulangen und viele Daten der Smartphones auslesen. Mit TaintDroid ist es möglich, hierüber Einsicht zu gewinnen. Eingreifen ist jedoch nicht möglich. Stattdessen arbeitet die App als reiner Beobachter. Doch auch hiervon können User profitieren, weil sich ihnen die Möglichkeit bietet, entsprechende Apps auszusortieren bzw. diese nicht mehr zu benutzen.
Die App selbst arbeitet im Hintergrund und wurde so programmiert, dass sie möglichst wenige Systemressourcen belegt. Wie bei heise zu lesen ist, soll die Auslastung der CPU um ca. 14 Prozent zunehmen, die Auslastung des Speicherst steigt um ca. 4 bis 5 Prozent.