Was die Nutzung von Apps angeht, gibt es noch großen Nachhol- und nicht zuletzt Informationsbedarf. In Deutschland nutzen derzeit zehn Millionen Handybesitzer Apps. Dabei bestehen große Unterschiede zwischen Männern und Frauen, Westdeutschen und Ostdeutschen sowie zwischen jungen und alten Menschen. Jeder Fünfte weiß gar nicht, ob er auf seinem Mobiltelefon überhaupt Apps einsetzen kann, geht aus einer Forsa-Studie hervor, die vom BITKOM initiiert wurde.
Im Durchschnitt sind es 19 Apps, die ein Smartphone-Besitzer auf seinem (insoweit geeigneten) Gerät installiert hat. „Apps erleichtern und bereichern den Alltag“, sagt BITKOM-Präsidiumsmitglied René Schuster. Das klingt erst einmal so, als ob sich Apps schon im Massenmarkt durchgesetzt hätten. Immerhin wird dieses Jahr jedes dritte verkaufte Mobiltelefon ein Smartphone sein, lauteten Schätzungen zu Beginn des Jahres. Je nachdem, wie man den Begriff Smartphone definiert, ist die Marktdurchdringung sogar schon viel weiter voran geschritten; so wird zum Teil davon ausgegangen, dass 40 Prozent der privaten Handynutzer zwischen 14 und 64 ein Smartphone besitzen.
Der Durchschnittswert von 19 Prozent, den Forsa im Auftrag des BITKOM in einer repräsentativen Umfrage gerade ermittelt hat, führt für sich genommen jedenfalls in die Irre, denn die Unterschiede zwischen verschiedenen Nutzergruppen sind extrem groß. Frauen haben im Schnitt nämlich bloß sieben Apps auf ihrem Mobiltelefon, Männer dagegen sogar 25 Apps. Smartphone-Besitzer in den alten Bundesländern kommen auf 20 Apps, in den neuen Bundesländern sind es mit neun weniger als die Hälfte. Ältere Menschen haben zudem weniger Apps als jüngere. „Es gibt noch großen Informationsbedarf, was mit Apps alles möglich ist und wie leicht sie zu bedienen sind“, kommentiert Schuster. „Das Marktpotenzial für Apps ist hoch.“
Von den durch Forsa befragten Handynutzern gaben 21 Prozent an, dass ihr Mobiltelefon für die App-Nutzung geeignet sei, 57 Prozent gaben an, über kein entsprechendes Gerät zu verfügen und 22 Prozent waren sich nicht sicher. Ich vermute, sehr viele aus der Gruppe der 57 Prozent haben sich geirrt, was die mangelnden Fähigkeiten zur Nutzung von Apps mit ihrem Mobiltelefon angeht. Immerhin gibt es Zusatzprogramme zum Download nicht nur für iOS und Android OS, denken wir nur an die unzähligen Nokia Handys mit Symbian S60. Ich würde zwar nicht jedes S60 Handy als Smartphone bezeichnen, doch Apps gibt es für jedes etwas bessere Handy, das ist kein exklusives Merkmal von Oberklasse-Mobiltelefonen.
Wie viele Apps angeboten werden und ob es sich auf dem jeweiligen Endgerät lohnt, diese zu installieren, steht auf einem anderen Blatt. Die Anzahl der installierten Apps sagt noch nichts über deren Nutzen aus, aber schon wenige tatsächlich genutzte Apps können den Nutzen des Mobiltelefons beträchtlich erhöhen.
Für den Bereich Fernseher könnte man eine entsprechende Umfrage inzwischen auch vornehmen und ich bin sicher, dass das Bewusstsein für die Möglichkeiten der App-Nutzung auf modernen Flachbildfernsehern noch viel geringer ausgeprägt ist.
Besitzt Ihr ein Handy, mit dem Ihr Apps nutzen könnt? Wie viele und welche Arten von Apps verwendet Ihr?