Internet auf dem Smartphone: Wachstum, aber noch viel Nachholbedarf

Geschrieben von am 25. September 2010 in Kategorie Web 2.0

Die stärkere Verbreitung von Smartphones trägt wesentlich zu einer stärkeren mobilen Internetnutzung bei. Die Nutzung des Internets auf mobilen Endgeräten ist zwar kräftig angestiegen, aber noch relativ wenig verbreitet. Viele Mobilfunkkunden wissen noch nicht einmal, dass sie mit ihrem Handy E-Mails abrufen oder Websites besuchen können.

Wer Blogs wie dieses regelmäßig liest, weiß wahrscheinlich genau, über welche Internetfähigkeiten sein eigenes Mobiltelefon verfügt. Vermutlich nutzt er damit das Internet sogar regelmäßig. Im Bevölkerungsdurchschnitt sieht das ganz anders aus, wie Zahlen aus dem aktuellen TNS Convergence Monitor zeigen. Danach sind 21 Prozent der Handynutzer im Alter zwischen 14 und 64 online. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Plus von drei Prozentpunkten.

Neben preiswerten Datentarifen ist es vor allem die zunehmende Verbreitung von Smartphones, die das Wachstum bei der mobilen Internetnutzung befeuert. Die meisten Smartphone-Käufer besuchen mit ihrem Gerät weder Websites noch schreiben oder lesen sie E-Mails. Dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen TNS Infratest zufolge besitzen zwar schon 40 Prozent der privaten Handynutzer zwischen 14 und 64 ein Smartphone, doch nur 17 Prozent machen Gebrauch von der E-Mail-Funktion und sogar nur 13 Prozent besuchen Websites.

Bei den jungen Mobilfunknutzern sieht es allerdings schon anders aus: In der Altersgruppe zwischen 14 und 29 Jahren „sind es 29 Prozent der Handynutzer, die mehr oder weniger häufig mit ihrem Handy im Internet surfen oder ihre E-Mails checken“, schreibt TNS Infratest. Als Smartphone wird in diesem Zusammenhang ein „Mobiltelefon, mit dem man relativ bequem im Internet surfen sowie E-Mails empfangen und versenden kann“ angesehen. Damit fallen hier viele Mobiltelefone unter den Begriff Smartphone, die man ansonsten nicht als solche (sondern vielleicht als Feature-Phones) bezeichnen würde.

Interessant: Welche Inhalte auf Mobiltelefonen gefragt sind, verändert sich. Dabei stellen die Marktforscher eine Angleichung an die stationäre Netznutzung fest. „Wurde das mobile Internet 2009 noch sehr gezielt für unterwegs benötigte Informationen wie z.B. das Wetter, aktuelle Nachrichten oder das Telefonbuch eingesetzt, zeigt sich 2010 eine verstärkte Nutzung von Suchmaschinen, ähnlich wie bei der stationären Internetnutzung“, sagt Wolfgang Werres, Geschäftsführer TNS Infratest MediaResearch und Mitglied der TNS CONVERGENCE GROUP.

Immerhin jeder Dritte Befragte weiß um die Internetfähigkeiten seines mobilen Endgeräts. Doch nur 40 Prozent davon haben über ihr Handy schon auf das Internet zugegriffen, 5 Prozent sind daran wenigstens interessiert, doch 56 Prozent haben nicht einmal Interesse daran, das Internet von ihrem Mobiltelefon aus zu nutzen. Ähnlich sieht es bei den 38 Prozent aus, die von den E-Mail-Fähigkeiten ihres Handys wissen: 43 Prozent haben die Funktion bereits genutzt, 8 Prozent sind interessiert und 48 Prozent interessieren sich nicht für E-Mail auf dem Handy.

Die Marktforscher weisen darauf hin, dass inzwischen fast jedes neue Handy internetfähig ist. Daher steige die Zahl der potenziellen Nutzer entsprechend an. „Mit zunehmender Verbreitung der entsprechenden Endgeräte und sinkenden Kosten für Internet-Flatrates ist mit einer dynamischen Entwicklung der mobilen Internetnutzung in den kommenden Jahren zu rechnen“, prognostiziert Wolfgang Werres. „Neue Endgeräte wie beispielsweise das iPad tragen sicherlich dazu bei, dass die mobile Internetnutzung weiter zunehmen wird.“

Derzeit liegt der der Schwerpunkt weiterhin bei der „One-to-one-Kommunikation“. Abgesehen vom Telefonieren ist vor allem SMS sehr beliebt. 88 Prozent der Befragten verwenden diese Zusatzfunktion zumindest ab und zu. Dazu passt, dass mehr Mobilfunkkunden per E-Mail kommunizieren als Websites besuchen.

Wie steht es bei Euch mit dem Besuch von Websites und der E-Mail-Kommunikation vom Mobiltelefon aus?

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