Bots stellen eine Bedrohung dar, die von den meisten Internetnutzern gnadenlos unterschätzt wird. Eines der großen Probleme dabei: Viele Internetnutzer wissen noch nicht einmal was Bots überhaupt sind – Begriffe wie Bot oder Bot-Netzwerk sind für den Großteil der Webnutzer nichts anderes als böhmische Dörfer.
Dabei kann von Bot-Netzwerken eine immens große Gefahr ausgehen. Häufig dienen die Netze ausschließlich dem Versand von Spam-Mails. Allerdings können auch Großangriffe auf Netzwerke gestartet werden, die für die Betroffenen oftmals ein ernsthaftes Risiko darstellen und teilweise auch hohe Kosten nach sich ziehen. Einmal ganz abgesehen von den Kosten, die der unfreiwillige Datenverkauf auf Seiten der ISPs verursacht. Kein Wunder, dass diese gegen die Betreiber von Bot-Netzen vorgehen möchten.
Bereits im vergangenen Jahr kündigte der eco-Verband an, eine Art Beratungszentrale schaffen zu wollen, die den direkten Dialog mit betroffenen Computernutzern schafft. Dieser Plan wurde nun in die Tat umgesetzt. Es wurde das Anti-Botnet Beratungszentrum geschaffen, die im Internet über botfrei.de zu erreichen ist.
Das Online-Angebot von botfrei.de richtet sich direkt an den Endverbraucher bzw. an jeden Computernutzer. Das Konzept ist relativ simpel und basiert auf drei Schritten. Im ersten Schritt wird über Botnetze informiert – und zugleich wird die Möglichkeit eingeräumt, gezielt den eigenen Computer zu durchsuchen. Im zweiten Schritt wird gesäubert: Eine Software (bereitgestellt von Norton / Symantec) erkennt und entfernt Malware, die entsprechenden Netzwerken als Grundlage dient. Im letzten Schritt beschäftigt man sich mit der Vorbeugung: Es wird dazu geraten, Service-Packs und Anti-Viren Software zu installieren und diese Programme regelmäßig zu updaten, damit Bots gar nicht erst die Chance haben, sich einzunisten.
Alles in allem wirkt das Angebot sehr zielgerichtet und ist übersichtlich aufgebaut, so dass eigentlich jeder damit klar kommen dürfte. Interessant wäre jetzt natürlich zu wissen, wie viele Leute das Angebot wahrnehmen und in wie vielen Fällen auch wirklich geholfen werden kann bzw. wie viele Bots erkannt und gelöscht werden. Vielleicht werden ja dazu in naher Zukunft entsprechende Daten veröffentlicht.
September 17th, 2010 at 14:31
Ich glaube, das Interesse wird sich arg in Grenzen halten. Die Leute wollen nicht wissen, was Botnetze sind. Das müssen sie auch nicht.
Entscheidend ist, keinen ungeschützten Datenverkehr zu haben. Und das sollte eigentlich sehr leicht zu vermitteln sein. Die technischen Details sind meiner Ansicht nach eher etwas für diejenigen, die ihren Computer sowieso schon schützen.
Mit kompletten Internet Security Suites haben es die Nutzer an sich ganz leicht, ihren Computer abzusichern. Letztlich hilft das nur bedingt, wenn es kein Risikobewusstsein gibt. Aber mit Botnetzen anzufangen, ist da wenig erfolgversprechend.