Wer eher selten zum Handy greift, ist meist am besten damit beraten, sich gegen einen Mobilfunkvertrag und stattdessen für ein Prepaid Handy bzw. für eine Prepaid Karte zu entscheiden. Hierfür sprechen zumindest die niedrigen Kosten. Es entstehen keine Fixkosten, die man unnötigerweise in Kauf nehmen müsste. Trotzdem ist es möglich, günstig zu telefonieren: Die meisten Prepaid Tarife überzeugen mit sehr niedrigen Gesprächskosten, die etliche Vertragsangebote problemlos unterbieten.
Dennoch ist es gar nicht immer so gut, sich für eine Prepaid Karte zu entscheiden. Es ist kein Geheimnis, dass Prepaid Kunden bei den Mobilfunkanbietern nicht unbedingt den höchsten Kundenstatus genießen: Sie müssen gleich mehrere Nachteile billigen – ob sie wollen oder nicht.
Dies macht vor allem eine Aktion von T-Mobile deutlich, über die Golem kürzlich berichtet hat. Der Mobilfunkanbieter hat es sich nämlich nicht nehmen lassen, innerhalb der ersten Jahreshälfte ganze 700.000 Karten aus dem Netz zu werfen bzw. diese zu deaktivieren. Der Grund: Keine ausreichende Nutzung durch Kundenseite. Natürlich können gewisse Abschaltungen gerechtfertigt sein. Wenn ein Kunde seine Prepaid Karte über einen wirklich langen Zeitraum gar nicht mehr nutzt bzw. die Karte nicht einmal mehr ins Netz eingebucht wird, so dürfte eine Abschaltung nach einer gewissen Zeit durchaus in Ordnung sein. Anders sieht es aus, wenn Karten eingebucht bleiben und man trotzdem eine Deaktivierung vornimmt. Die Mobilfunkanbieter scheinen es nicht zu mögen, wenn Kunden kein Guthaben aufladen. Eine kurzer Warnhinweis, der per SMS versendet wird, muss reichen: Die Kunden haben dann noch 30 Tage für eine Aufladung Zeit, bevor die Karte abgeschaltet wird.
Allerdings brauchen sich Prepaid Kunden dies nicht gefallen zu lassen. Laut Verbraucherschützern und Rechtsexperten sind die Mobilfunkanbieter nicht zu diesem Schritt berechtigt. Betroffene Personen können sich daher zur Wehr setzen – auch wenn dies sicherlich nicht leicht werden dürfte.
Auch sonst gibt es gewisse Nachteile, die Prepaid Kunden billigen müssen. Man denke nur an überfüllte Handynetze: Wenn Statuskunden (Vertragskunden mit entsprechenden Rechnungsbeträgen) telefonieren möchten oder sich mit ihren Geräten bewegen und dabei Gespräche von einem Mobilfunkmast auf den nächsten umgelegt werden müssen, fliegt der Kunde mit dem niedrigsten Rang aus dem Netz – und das sind verständlicherweise auch die Prepaid Kunden.
Juli 30th, 2010 at 19:46
Das Merkwürdige ist allerdings: Wieso ist es preislich oft attraktiver, auf Prepaid statt auf Postpaid zu setzen? Wer sich lange an seinen Mobilfunkprovider bindet und regelmäßig Geld ausgibt, sollte doch bessere Konditionen bekommen als Prepaid-Kunden.