Fernseher mit Internetfunktionen sind bereits keine Besonderheit mehr. Ende des Jahres kann schon jeder fünfte in Deutschland verkaufte Fernseher Verbindung mit dem Internet aufnehmen. Bis 2015 stehen in deutschen Wohnzimmern schon 23 Millionen internetfähige TV-Geräte, prognostiziert die Berliner Strategieberatung Goldmedia.
Das Internet auf den Fernseher zu holen, ist längst möglich. Dazu muss man keinen PC mit dem Flachbildfernseher verbinden, man benötigt noch nicht einmal eine Set-Top-Box oder ein anderes externes Gerät wie eine Spielkonsole oder einen Blu-ray-Player. Viele der dieses Jahr verkauften Fernsehgeräte verfügen bereits ab Werk über Internetfunktionen. Zum Ende des Jahres ist bereits jeder fünfte in Deutschland gekaufte Fernseher in der Lage, Inhalte aus dem Internet darzustellen.
Während Vorhersagen für die gerade begonnene zweite Jahreshälfte vergleichsweise leicht sind, lässt sich die etwas fernere Zukunft schwer vorhersagen. Für das Jahr 2015 erwartet die Strategieberatung Goldmedia aus Berlin einen Bestand von 23 Millionen internetfähigen Fernsehgeräten in Deutschland, was bezogen auf alle Fernsehhaushalte eine Quote von 61 Prozent bedeuten würde. Bisher gibt es in Deutschland immerhin 550.000 dieser sogenannten Hybrid-TV-Geräte, doch nur eine Minderheit von 20 Prozent der Haushalte nutzt die Internetfunktionen regelmäßig.
Dieser Wert soll sich laut Goldmedia bis 2015 auf 58 Prozent erhöhen. Umgerechnet auf alle Fernsehhaushalte würde in fünf Jahren ein Drittel der TV-Haushalte regelmäßig das Internet über den Fernseher nutzen. „Eine Revolution im Wohnzimmer steht kurzfristig sicher noch nicht an“, betont Goldmedia-Seniorberater Mathias Birkel. „Wir erwarten nicht, dass das Fernseh-Gerät die für einen PC typischen Internetanwendungen ersetzt. Dafür sind die Nutzungsumgebungen viel zu unterschiedlich. Und dennoch: Genau wie in der mobilen Welt, wo das Internet gerade Einzug hält, werden Internet-TV-Anwendungen auch den Fernsehkonsum sukzessive erweitern. Durch mehr und vor allem durch passende Hybrid-TV-Inhalte, die das TV-Programm sinnvoll ergänzen und zeitunabhängiger machen, kann das Internet zunehmend Teil der täglichen Fernsehroutine werden.“
Zusammen mit dem sich vergrößernden Angebot bei digitalem Fernsehen, IPTV, Web-TV, Video-on-Demand, TV-Apps etc. wächst der Markt für elektronische Programmführer und Programmnavigation, glaubt man bei Goldmedia. Noch sei allerdings nicht abzusehen, wie der Kampf der Plattformanbieter und Inhalteproduzenten um das vernetzte Heim“ ausgehen wird. Nicht nur die etablierten Hersteller von Fernsehgeräten und Konsumelektronik untereinander stehen in einem Wettbewerb. Konzerne wie Apple, Microsoft, Google und Yahoo streben ebenfalls auf die Wohnzimmer-Bildschirme. Aktuelle Spielkonsolen können ebenfalls schon mit dem Internet verbunden werden.
Was denkt Ihr, welchen Stellenwert die Nutzung des Internets auf dem Fernseher in fünf Jahren besitzen wird?