Es liegt noch gar nicht so lange zurück, als ARD und ZDF offiziell mit ihrem HDTV-Programm frisch an den Start gegangen sind. Die Rundfunkanstalten hatten sich darauf verständigt, in der 720p Bildauflösung zu senden. Diese Entscheidung, stieß bei vielen Zuschauern auf Widerstand: Etliche Zuschauer würden es vorziehen, die Sendeinhalte per 1080p oder zumindest 1080i empfangen zu können.
Die ARD hat nun eingelenkt: Die Gremien der ARD haben entschlossen, sich vom 720p Format wieder zu lösen. Wie heise berichtet, soll der MDR die ersten Schritte eingeleitet haben, auf das höher auflösende Format umzusteigen. Produktionsfirmen sollen ihr Material künftig auf in 1080i50 Auflösung liefern.
Es ist anzumerken, dass dieser Richtungswechsel nicht automatisch zu einem besseren Fernsehbild führt. Das „i“ in der Bezeichnung 1080i kommt nicht von ungefähr: Es steht für „interlaced“ und bedeutet letztlich, dass Halbbilder gesendet werden. Zwar ist die Bildauflösung höher bemessen, aber dafür werden Bewegungsabläufe nicht so flüssig dargestellt – dies war auch der Grund, weshalb ursprünglich auf das 720p Format gesetzt wurde.
Am besten wäre es natürlich, wenn sich die Sender an das 1080p50 Format heranwagen würden. Dann gäbe es die höhere Auflösung in Verbindung mit flüssigen Bewegungsabläufen. Doch hier scheint es noch technische Bedenken (und vor allem auch Kosten) zu geben. Wie aus dem bereits verlinkten heise Beitrag hervorgeht, will man bei ARD und ZDF erst einmal abwarten, welche Erfahrungen die britische BBC mit diesem Format macht. Zu den Olympischen Spielen in zwei Jahren werden sich die Briten an dieses Format wagen.
Das ZDF hat übrigens angekündigt, weiterhin am 720p Bildformat festhalten zu wollen. Ein schneller Umschwenk sei nicht gedacht. Sofern Inhalte in anderen Formaten geliefert werden, ist eine Konvertierung vorgesehen.