Wenn es darum geht, die eigene Vormachtstellung zu sichern, kennen große Unternehmen oftmals keine Gnade. Da kann es schon einmal vorkommen, dass kleinere Mitbewerber kurzerhand aufgekauft werden. So ist es nun Woot ergangen: Die bisherigen Eigentümer konnten der Versuchung nicht widerstehen und haben ein Übernahmeangebot von Amazon zugestimmt.
Mit diesem Schritt hat sich Amazon erstklassig abgesichert. Live-Shopping ist vielen klassischen Onlinehändlern ein Dorn im Auge: Gegen die Schleuderpreise von Woot und Co. kommen sie nicht gegen an. Doch nun hat Amazon einen weiteren starken Vertriebskanal erschlossen: Mit Hilfe von Woot können Restbestände schnell abverkauft werden.
Wie Amazon mitgeteilt hat, soll das Unternehmen eigenständig bleiben. Die Mitarbeiter des in Texas ansässigen Startups brauchen sich also nicht zu fürchten: Sie dürfen so weitermachen wie bisher. Allerdings gibt es eine Änderung: Amazon übt fortan Einfluss auf die Angebot aus. Dies wurde bereits am ersten Tag nach der Übernahme deutlich: Der Amazon Kindle wurde als Artikel auserkoren und gleich einmal mit ordentlichem Rabatt eingestellt: Für 149.99 US-Dollar zuzüglich Versandkosten ist der E-Reader zu haben. Regulär kostet das Gerät ganze 40 US-Dollar mehr.
Zu welchem Woot übernommen wurde, ist übrigens nicht bekannt. Da Woot als Marktführer in diesem Bereich zu betrachten ist, dürfte Amazon jedoch eine stolze Summe gezahlt haben. Lohnen dürfte sich der Kauf trotzdem: Woot hat sein Konzept schon längst erweitert, indem tägliche Angebote für T-Shirts, Wein sowie ein paar weitere Artikelbereiche verfügbar sind. Diese Bereiche werden von Amazon problemlos abgedeckt, weshalb einer sofortigen Nutzung des Absatzkanals nichts im Wege steht.
Update: TechCrunch will in Erfahrung gebracht haben, dass 110 Mio. US-Dollar als Kaufpreis vereinbart wurden.