Groupon ist schon seit einigen Monaten ein ganz großes Thema in der deutschen Startup-Szene. Inspiriert vom Erfolg des US-Unternehmens haben sich gleich mehrere Startups an diesem Konzept versucht und sich bis zuletzt eine erbitterte Schlacht geliefert – eine Schlacht, in der es einen vorläufigen Sieger zu geben scheint.
Der Sieger trägt den Namen Citydeal. Wie heute bekannt wurde, hat das Startup mit seinem Vorbild einen Deal ausgehandelt: Citydeal wird von Groupon übernommen. Hierdurch erhält das Unternehmen große Rückendeckung und könnte seine Marktstellung festigen. Zugleich kann Groupon profitieren: Es ist nicht leicht, von den USA aus den europäischen Markt zu erobern. Doch mit dem Zukauf von Citydeal dürfte sich dies wesentlich einfacher gestalten. Denn das erst im vergangenen Jahr gegründete Startup hat ordentlich Gas gegeben: Längst nicht nur in Deutschland, sondern in vielen weiteren europäischen Ländern ist das Unternehmen vertreten. Hierauf können die Amerikaner nun sehr gut aufbauen.
Im Zusammenhang mit der Übernahme wurden in fast jedem Beitrag die Samwer Brüder genannt, die zu den Hauptinvestoren von CityDeal gehören und vermutlich über einen satten Verkaufserlös freuen dürfen. Ein Kaufpreis wurde zwar nicht bekannt gegeben, doch man munkelt, dass ein dreistelliger Millionenbetrag fließen soll. Erstaunlich ist übrigens auch die Dreistigkeit, die das CityDeal Team an den Start legte. Als ob man wissen würde, dass Groupon das Unternehmen eines Tages übernimmt, hatte man sich stark an dessen Design angenähert. Die grafischen Unterschiede der Website sind äußerst gering. Rein optisch dürfte die Migration daher schnell vonstatten gehen.
Ob die Schlacht endgültig entschieden ist, muss natürlich erst einmal abgewartet werden. In den USA soll Groupon schwarze Zahlen schreiben, doch in Europa muss sich das Konzept erst einmal unter Beweis stellen. Ich selbst muss gestehen, dass ich noch nie ein Produkt auf diesem Weg erworben oder eine Leistung genutzt haben – und in meinem Freunds- und Bekanntenkreis findet sich auch niemand wieder. Vielleicht steckt hinter diesem Thema auch nur eine Menge heißer Luft. Dann könnten die Samwer Brüder sowie deren Co-Investoren froh sein, den Laden gewinnbringend abgestoßen zu haben.