Schon seit längerem ist bekannt, dass Microsoft das auf vielen Computern vorinstallierte Works durch eine abgespeckte Office Version ersetzen möchte. Diese trägt die Bezeichnung Office Starter 2010 und umfasst Word und Excel. Bisher war bekannt, dass die Programme nur in einem eingeschränkten Nutzungsumfang zur Verfügung stehen. Nun hat der Softwarekonzern weitere Informationen zu seinem Vorhaben bekannt gegeben.
Was die Einschränkungen an den beiden Programmen betrifft, so beziehen sich diese auf Funktionen, die eher den professionellen Anwender betroffen. So soll beispielsweise die Ausführung von Macros nicht möglich sein. Bei Word besteht keine Möglichkeit, selbst Kommentare einzufügen – Kommentare, die auf anderen Wordinstallationen eingefügt wurden, können jedoch angezeigt werden. Außerdem stehen bei Excel bestimmte Diagramm Typen nicht zur Verfügung.
Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass Microsoft die Einblendung von Werbung vorsieht. Diese soll dauerhaft zu sehen sein und außerdem alle 45 Sekunden wechseln. Damit wäre wohl der Punkt genannt, der zumindest bei mir für Bedenken sorgt: Die wechselnde Werbung könnte für Ablenkung sorgen – was auch gewollt ist, schließlich zielt Microsoft darauf ab, seine Office Pakete zu verkaufen und damit gutes Geld verdienen zu wollen.
Alles in allem erscheint mir dieser Schachzug von Microsoft sehr clever. Auf der einen Seite sind Computersysteme direkt ab Start mit etablierter Software ausgestattet, auf der anderen Seite bietet man den Usern nicht zu viel – wer sich von der Werbung oder dem eingeschränkten Funktionsumfang gestört fühlt, die Software an sich jedoch gut findet, entscheidet sich wohl eher für ein Microsoft Produkt. Gerade für das Open Office Projekt könnte Office Starter 2010 eine ernsthafte Bedrohung darstellen: Sollte der Otto-Normalverbraucher mit den eingeschränkten MS-Versionen klar kommen, könnten die Open Office Downloads deutlich zurückgehen.