Mobiles Internet schlägt mobiles Sprechen

Geschrieben von am 27. März 2010 in Kategorie Web 2.0

Die Mobilfunknetze werden inzwischen stärker für die Datenübertragung als für den Telefonverkehr genutzt. Im Dezember 2009 war das Volumen des Datenverkehrs weltweit erstmals höher als das der Sprachübertragungen. Frische Zahlen von Ericsson belegen erneut eine Explosion beim Datenverkehr. Das Unternehmen geht von weiterhin hohen Zuwächsen bei der mobilen Datenübertragung in den kommenden Jahren aus.

Diese Woche hat Ericsson auf der CTIA Wireless 2010 Convention in Las Vegas einige Ergebnisse von eigenen Messungen in Mobilfunknetzen bekannt gegeben. „Der Wechsel des dominierenden Verkehrsanteils ist bei etwa 140.000 Terabytes monatlich im Sprach- und Datenbereich aufgetreten. Im selben Zeitraum hat zudem der gesamte Durchsatz in den 3G-Netzen jenen der 2G-Netze überstiegen“, nennt das Unternehmen im Pressetext Einzelheiten.

In den vergangenen beiden Jahren wuchs der Datenverkehr in Mobilfunknetzen um jeweils 280 Prozent. In den kommenden fünf Jahren soll sich der Traffic jeweils verdoppeln. Der Grund für die starke Zunahmen des Datenverkehrs im Mobilfunk liegt in der steigenden Nutzung mobiler Endgeräte wie Smartphones, Netbooks und Notebooks. Für die Netzbetreiber bedeutet die mobile Internetnetnutzung bereits ein gutes Geschäft.

„Es ist ein wichtiger Meilenstein, dass etwa 400 Millionen mobile Breitbandnutzer mittlerweile ein höheres Verkehrsvolumen als die Telefonate der weltweit 4,6 Milliarden Mobilfunkteilnehmer verursachen“, hob Hans Vestberg, President und CEO von Ericsson, in seiner Rede in Las Vegas heraus. „Unsere Erwartung, dass die Möglichkeit, jederzeit und überall mobile Breitbanddienste nutzen zu können, das Wachstum des mobilen Datenverkehrs vorantreibt, wurde nun durch Messungen im Netzbetrieb bestätigt.“

Einen großen Anteil an den mobil genutzten Websites haben Soziale Netzwerke. Mehr als 200 Betreiber von Mobilfunknetzen in 60 Ländern bieten alleine für Facebook spezielle mobile Lösungen an, die schon von über 100 Millionen Menschen auf der Welt verwendet werden.

Die jüngste Ericsson-Verbraucherstudie stimmt mit diesen Beobachtungen überein. Für die Studie wurden in sechs „entwickelten Märkten“ 4.580 Konsumenten befragt. 80 Prozent der mobilen Breitbandnutzer gaben dabei an, an jedem Ort und zu jeder Zeit ins Internet gehen zu wollen. Die Verbraucherstudie belegt nicht bloß den Anstieg beim mobilen Datenverkehr, sondern bietet interessante Ergebnisse zum Nutzerverhalten. Die mobile Nutzung des Internets wird dabei als eine ähnliche persönliche Angelegenheit wie der Gebrauch des Mobiltelefons betrachtet. 80 Prozent der Befragten möchten ihr Notebook nicht mit anderen teilen, 65 Prozent wollen nicht einmal ihre mobile Breitbandverbindung mit jemandem teilen.

Dazu passen übrigens sehr gut die Ergebnisse einer Umfrage für HORIZONT (Ausgabe 11/2010), wonach immer mehr Menschen an der mobilen Internetnutzung interessiert sind. Die Zahl derjenigen, die täglich via Mobilfunk online gehen, ist zwar noch klein, aber der Trend zur mobilen Nutzung des Internets sei eindeutig.

„5,4 Prozent rufen zurzeit täglich Internetseiten auf. Bei einer Vergleichsumfrage 2008 waren es nur 3,4 Prozent der Befragten. Immerhin 6,6 Prozent nutzen täglich E-Mail Dienste auf ihrem Mobiltelefon“, heißt es in der Pressemitteilung zu den Zahlen. „Auch das Handy als Musicbox gewinnt Zulauf. MP3 hören 20,3 Prozent mindestens einmal die Woche. Die beliebteste Applikation bleibt jedoch der SMS- und MMS Versand. 30,7 Prozent der Handynutzer schreiben täglich Textnachrichten.“

Besonders groß ist das Interesse bei den Themen Navigation und Location-based-Services. Während mobiles Onlinebanking und die Zugriff auf Social Networks wie Facebook in Zukunft vermutlich stark genutzt werden, sieht es für die mobile Nutzung von Zeitungen oder Büchern eher schlecht aus, woran auch Apps der Inhalteanbieter nichts ändern würden.

Wie sehr nutzt Ihr das mobile Internet und welche Endgeräte bevorzugt Ihr dafür?

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  2. Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen beginnt am Montag | TechBanger.de says:

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  3. Internet auf dem Handy: Soziale Netzwerke mit Abstand vorne | TechBanger.de says:

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