Dank bezahlbarer Datentarife und preiswerter mobiler Endgeräte nutzen schon viele Menschen das Internet über mobile Breitbandanschlüsse. Eine neue Studie geht von 16 Millionen Menschen in Deutschland aus. Über 5 Millionen sind sogar schon länger als eine Stunde pro Tag über mobile Internetzugänge mit dem Netz verbunden.
Unterwegs online zu gehen, ist nichts Besonderes mehr. Schon 16 Millionen Menschen in Deutschland (Europa: 121 Millionen) zählt die Studie „Mediascope Europe 2009“ zu den Nutzern drahtloser Breitbandanschlüsse. In Auftrag gegeben wurde die Studie von der European Interactive Advertising Association (EIAA), dem Branchenverband paneuropäischer Online-Vermarkter und Technologiedienstleister.
Interessant ist besonders die Zahl von 5 Millionen (Europa: 71 Millionen) Usern, die bereits mehr als eine Stunde am Tag das mobile Internet nutzen. „Mit sieben Stunden die Woche (Europa: 6,4 Stunden) verbringen die deutschen Mobile-User inzwischen sogar deutlich mehr Zeit im mobilen Netz als mit dem Lesen von Zeitungen (Deutschland: 4,6 Stunden; Europa: 4,8 Stunden) oder Magazinen (Deutschland: 3,6 Stunden; Europa: 4,1 Stunden). Europaweit liegt Deutschland bei der mobilen Internetnutzung damit auf einem Spitzenplatz unter den ersten fünf Ländern“, heißt es im Pressetext.
Dabei bleiben die über 55-jährigen Mobil-Nutzer mit 7,2 Stunden in der Woche übrigens besonders lange online, der EU-Durchschnitt liegt bei bloß 4,7 Prozent. Die 25- bis 34-Jährigen in Deutschland erreichen mit einer wöchentlichen Nutzungsdauer 9 Stunden sogar nahezu den allgemeinen deutschen Durchschnittswert von 10,7 Stunden Internetnutzung in der Woche.
Die Zahl von 16 Millionen Nutzern in Deutschland zeigt, dass der Internetzugang über Mobilfunk von einer interessanten Möglichkeit inzwischen zu einem wichtigen Trend geworden ist. Bald wird mobiles Internet ganz normal sein. Die Zahl Nutzer steigt weiter an. Mobilität ist jedoch nicht alleine im Zusammenhang mit dem Internetzugang über Mobilfunk von Bedeutung. WLAN erspart zu Hause nicht nur das Verlegen von Netzwerkkabeln, sondern ermöglicht die Internetnutzung abseits vom Schreibtisch. „57 Prozent aller deutschen Breitbandanschlüsse übertragen die Daten kabellos“, schreibt die EIAA. „Welche Bedeutung der Mobilitätsgedanke für die Deutschen hat, zeigen auch die 49 Prozent der Befragten deutschen User, die einen Laptop besitzen (2008: 42 Prozent).“
Im Europa-Vergleich liegt Deutschland mit seinen durchschnittlich sieben Wochenstunden mobiler Internetnutzung auf Platz 5. An der Spitze liegt Polen (10,3 Stunden), es folgen Italien (7,9 Stunden) sowie Portugal und Belgien (beide 7,7 Stunden). Platz 4 geht mit 7,1 Stunden an Russland.
Alison Fennah, Executive Director der EIAA kommentiert die Studienergebnisse so: „Bessere Geräte und Tarife haben im Jahr 2009 dazu geführt, dass das mobile Internet immer intensiver genutzt wird. Die technologischen Innovationen und das Verlangen der Verbraucher zur Verquickung ihrer Medien bieten Werbungtreibenden im kommenden Jahrzehnt große Chancen. Für Marken ist es wichtig, sich dem Trend der Internetmobilität anzupassen und die Ergebnisse dieser Studie zu nutzen, um ihre Marketing-Strategien fortzuentwickeln. Dabei sollten sie die Vielzahl der komplementären interaktiven Plattformen nutzen und in den Marketing-Mix integrieren.“
Wie viele Stunden pro Woche nutzt Ihr mobile Breitbandzugänge? Oder gibt es Gründe (etwa Preise, UMTS-Abdeckung, mobile Endgeräte), die Euch noch ganz davon abhalten, das mobile Internet zu nutzen?