In gewisser Hinsicht kann die Einführung von Google Buzz mit dem Hornberger Schießen verglichen werden: Mit großem Getöse wurde der Social-Media Dienst angekündigt – und am Ende kam nicht viel. Und die Dinge, die letztlich kamen, überzeugten nur bedingt: Innerhalb kürzester Zeit hat Google ordentlich Schelte kassieren müssen.
Bugs, unerwartete Verhaltensweisen und Sicherheitsbedenken sind die Gründe, die viele User zum Aufschrei gebracht haben. Kaum war der Dienst online, haben sich die ersten Blogger und Tech-Größen über den Social-Media Dienst ordentlich beschwert bzw. online ihren Frust zum Ausdruck gebracht. Google muss man zu Gute halten, dass man sehr schnell reagiert hat. Zwar scheinen längst noch nicht alle Fehler und Problempunkte behoben zu sein, doch zumindest hat Google schon mehrfach nachgebessert.
Bei einer reinen Nachbesserung ist es nicht geblieben. Google hat sich sogar öffentlich entschuldigt. Wie „Spiegel Online“ schreibt, hat sich Google Manager Todd Jackson offiziell entschuldigt und zugleich bekannt gegeben, dass Google eine Menge aus der ganzen Geschichte gelernt hat (es soll künftig leichter werden, den Service zu deaktivieren). Eines der „Highlights“ unter den Miseren ist die Story einer Frau, die sich angeblich vor ihrem gewalttätigem Ex-Mann versteckt – und der dank Google Buzz herausgefunden hat, wo die Frau wohnt und bei welchem Unternehmen sie arbeitet.
Allerdings wäre es falsch, ausschließlich Google die Schuld zu geben. Zunächst einmal sollten sich die Internetnutzer heutzutage der Tatsache bewusst sein, dass sich Informationen im Web schnell verbreiten und nicht immer nachträglich entfernt werden können. Außerdem darf auch den Medien eine große Mitschuld an der Misere gegeben werden. Wie einleitend erwähnt, wurde Google Buzz mit großem Getöse angekündigt. Allerdings stammte dieses Getöse nicht von Google selbst, sondern vor allem von den Onlinemedien, die einen vollkommen übertriebenen Hype rund um Google Buzz losgetreten haben – und die sind es jetzt, die sich beschweren.
Objektiv gesehen hat sich die Geschichte einfach nur wiederholt: Ein paar Leute haben mit einem Social-Media Dienst negative Erfahrungen gemacht. Die Fehler liegen sowohl beim Anbieter des Dienstes, als auch bei den Nutzern selbst. Im Grunde hat es diese bei Facebook, StudiVZ, YouTube etc. alles schon einmal gegeben – und sicherlich wird Google Buzz nicht der letzte Fall gewesen sein.