Jedes dritte in Deutschland verkaufte Mobiltelefon wird dieses Jahr bereits ein Smartphone sein. Verschiedene Faktoren sorgen dafür, dass Smartphones im Massenmarkt ankommen. Das wiederum bringt den ganzen Handymarkt in Schwung und steigert die mobile Nutzung des Internets.
Ende Oktober hieß die Überschrift eines Artikels hier im Blog „2010 ist jedes 5. neue Handy ein Smartphone“. Neue Daten des European Information Technology Observatory (EITO), die der BITKOM Ende der Woche meldete, weisen auf eine noch viel größere Smartphone-Nachfrage hin. Der Verkauf von Smartphones in Deutschland legt um 47 Prozent auf 8,2 Millionen Stück zu und bereits 2009 war jedes fünfte verkaufte Handy ein Smartphone. Der Umsatz in diesem Segment steigt dagegen „nur“ um 33 Prozent und erreicht 1,5 Milliarden Euro, prognostiziert der BITKOM in einer Pressemitteilung.
„Die universell einsetzbaren Smartphones beflügeln den gesamten Handy-Markt“, sagte BITKOM-Hauptvorstand Herbert Merz anlässlich des am Montag in Barcelona beginnenden Mobile World Congress. 2010 werden voraussichtlich 28 Millionen Mobiltelefone in Deutschland verkauft, was einer Steigerung um 4 Prozent entspricht. Krisenbedingt rutschte der Handyabsatz 2009 um 3 Prozent ab.
Die vielen verkauften Smartphones und tragbaren Computer machen es den Nutzern leicht, überall online zu gehen, die mobile Internetnutzung steigt stark an. „Der Datenverkehr in den deutschen Mobilfunknetzen explodiert“, stellte Merz fest. Die Datenmenge vervierfachte sich letztes Jahr auf 40 Millionen Gigabyte. Die Mobilnetzbetreiber können mit einer Umsatzsteigerung bei der Datenübertragung um 8 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro rechnen.
„Das Handy ist zum Multifunktionsgerät geworden und hilft als ständiger Begleiter bei alltäglichen Aufgaben“, sagte Merz. Ob Fahrplanauskunft, Übersetzungen in Fremdsprachen oder Navigation zur nächsten Apotheke oder Bank, für alles gibt es inzwischen Apps, für alle Handybetriebssysteme zusammen gut 200.000 insgesamt.
Der Erfolg des mobilen Internets hängt allerdings mit der Preisentwicklung der Datentarife der Mobilfunkprovider zusammen. Tagesflatrates für weniger als drei Euro am Tag sind keine Seltenheit mehr, Monatsflatrates sind für unter 20 Euro zu bekommen. In Ländern wie Frankreich, China und den USA wächst das Geschäft mit den mobilen Datendiensten noch schneller als in Deutschland, aber einen neuen Schub könnte die Versteigerung zusätzlicher Mobilfunkfrequenzen im zweiten Quartal bringen.
„Mit der Frequenzauktion legen wir die Basis für die Mobilfunknetze der nächsten Generation„, so Merz. Die neuen LTE-Netze ermöglichen Bandbreiten von 100 MBit/s, sind also deutlich schneller als DSL-Anschlüsse im Festnetz. Merz: „Mit LTE werden die Mobilfunknetze eine echte Alternative zu DSL und Kabel.“
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