Seit dem versuchten Anschlag auf einen New York Flug vor wenigen Wochen, befindet sich das Flugsicherheit wieder in aller Munde. Viele Leute zeigten sich geschockt – eine Reaktion, die häufig auf falsches Sicherheitsgefühl zurückzuführen ist. Denn obwohl die Sicherheitsvorschriften und somit vor allem die Kontrollen an den Flughäfen bereits seit den Anschlägen des 11. September 2001 stark erhöht wurden, befinden sich Terroristen immer noch in der Lage, Sprengstoffe in Flugzeuge zu schmuggeln.
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen verwundert es nicht, dass Politiker auf der ganzen Welt davon reden, die Sicherheitsvorschriften anpassen und noch strengere Maßnahmen einführen zu wollen. Dementsprechend ist auch um die berühmten Nacktscanner wieder eine große Debatte entfacht worden: Sicherheitsexperten und Datenschützer streiten sich – die einen sprechen sich für die Nacktscanner aus, die anderen wiederum dagegen.
Allerdings bleibt es nicht bei der Nacktscanner-Debatte. Denn wie der Computer Chaos Club kürzlich aufgezeigt hat, darf sich das Thema Flughafensicherheit nicht nur auf die Kontrolle von Fluggästen beschränken. Ein kleines Gadget kann nämlich schon ausreichen, um Zugangskontrollen zu umgehen: Mit Hilfe eines RFID Chips ist es gelungen, Zugangsdaten von Flughafenpersonal abzufangen und somit Zugang zu nicht öffentlich zugänglichen Bereichen zu erlangen.
Konkret geht es um den Hamburger Flughafen, auf welchem das Zugangssystem „Legic Prime“ eingesetzt wird. Wie das ARD Magazin „Kontraste“ mitteilte, ist es den Hackern des CCC gelungen, bis zum Flugfeld vordringen zu können. Der Betreiber des Flughafens hat den Bericht inzwischen dementiert: Zunächst einmal soll es den Hackern nicht gelungen sein, in den so genannten Sicherheitsbereich zu gelangen. Des Weiteren sei es gelungen, die Sicherheitslücke unmittelbar zu schließen.
Wirklich viel versprechend klingt das Dementi in meinen Augen allerdings nicht. Mit ebenfalls relativ einfachen Mitteln dürfte es an weiteren Flughäfen möglich sein, Zugangskontrollen auszuhebeln und sich Zutritt zu geschützten Bereichen zu verschaffen. Dementsprechend wird es eine hundertprozentige Sicherheit wohl niemals geben. Deshalb stellt sich vielen Leuten im Hinblick auf dieses Thema ohnehin die Frage, ob die starken Sicherheitskontrollen überhaupt sein müssen – immerhin könnten sich Terroristen auch andere Ziele für Anschläge suchen, wie beispielsweise Züge oder auch stark frequentierte Gebäude.