Gleich zwei Umfragen belegen, was viele von uns dieses Jahr beobachtet haben: Der mobile Zugriff auf das Internet entwickelt sich von einer technischen Möglichkeit zur Selbstverständlichkeit im Leben. Die Mehrheit der Internetnutzer in Deutschland geht bereits regelmäßig per Handy oder Smartphone online.
Die beiden Umfragen der E-Plus-Gruppe und von Scout24 ergänzen sich gut zu einem Gesamtbild: „51 Prozent der deutschen Internetnutzer surfen bereits von unterwegs mit dem Handy oder Smartphone. Jeder Vierte ist ein ‚Heavy-User‘ und nutzt häufig mobile Services. Im Geschlechtervergleich zeigt sich, dass Männer (60%) hier Vorreiter sind. 29% der Männer, aber nur 17% der Frauen greifen dabei sogar mehrmals die Woche auf mobile Online-Services zurück“ schreibt Scout24 im Pressetext über die Ergebnisse einer Trendbefragung durch das Marktforschungsinstitut Innofact.
Besonders gefragt sind Nachrichten: 71 % derjenigen, die per Handy oder Smartphone online gehen, greift auf Nachrichtenangebote zu; den zweiten Platz belegen mit 59 % Navigationstools, mit 58 % liegt Online-Shopping auf Rang drei. Interessant ist die hohe Zahlungsbereitschaft, die bei der Befragung ermittelt wurde: „Knapp 70 Prozent der befragten Online-Nutzer würden sogar für mobile Applications extra zahlen, sofern der angebotene Dienst ihnen einen persönlichen Mehrwert bringt.“
Wenig überraschend: Besonders Besitzer von Smartphones nutzen das mobile Internet, was nicht zuletzt an den größeren Displays liegen wird. In der Presseinfo von E-Plus steht: „Bisher führten Programme wie die mobile Navigation auf Handys mit Tastaturfeld und kleinen Bildschirmen eher ein stiefmütterliches Nischendasein, nun aber wird ihnen plötzlich eine neue Aufmerksamkeit zuteil. Ebenso wie dem mobilen Surfen. Jeder zweite Smartphone-Besitzer nutzt unterwegs bereits diese praktische Quelle der Informationsbeschaffung.“ SMS und MMS sowie das Radiohören kommen jedoch nicht aus der Mode, nach wie vor ist SMS die beliebteste Anwendung in allen Altersgruppen, wobei die Beliebtheit unter Smartphone-Besitzern rückläufig ist.
Interessant: Hohe Bandbreiten oberhalb von UMTS sind nicht das, was die Verbraucher möchten. Nur 2,6 % der Befragten gaben an, die mobilen Internetzugänge müssten schneller sein, während sich 77 % niedrigere Preise für mobile Internetnutzung wünschten. Bei E-Plus verfolgt man schon lange andere Prioritäten als hohe Bandbreiten bei der Datenübertragung, das Motto könnte „langsamer, aber billiger“ lauten. Insofern sind die Ergebnisse ganz im Sinne der E-Plus-Gruppe.
Richtig ist allerdings, dass man weder für Navigationsdienste noch für Nachrichten und Wetterinfos auf dem Handy oder Smartphone mehr als UMTS-Geschwindkeit benötigt. Wer mit Netbook oder Notebook unterwegs online geht, braucht schon eher mal eine höhere Geschwindigkeit, wobei sich das bei der tatsächlich mobilen Nutzung in Grenzen halten dürfte; zu Hause und am Arbeitsplatz steht ja im Regelfall per WLAN mehr Bandbreite zur Verfügung.
Auf welchen Geräten und mit welcher Art von Tarif nutzt Ihr unterwegs das Internet? Ist Euch der mobile Zugang ins Netz eher zu langsam oder doch zu teuer?