Mit dem Versenden von Spam-Mails kennt sich Sandford Wallace richtig gut aus – kein Wunder, schließlich handelt es sich hierbei um seine Paradedisziplin. Bereits in den 1990er Jahren sammelt er Erfahrungen in diesem Bereich und soll bis zu 30 Mio. Spam-Mails am Tag versendet haben. Bereits zu dieser Zeit soll man ihm den Spitznamen „Spam King“ verpasst haben.
Natürlich kann ein solch exzessiv praktiziertes Spammen nicht auf Dauer gut gehen: Bereits mehrfach wurde gegen den Spammer gerichtlich vorgegangen. Weil der Spam King unter anderem auch auf MySpace ordentlich gespamt hatte, wurde ihm im Mai 2008 eine satte Strafe aufgebrummt: 234 Mio. US-Dollar sollte er als Entschädigung zahlen.
Allerdings ist dies noch gar nichts, im Vergleich zu der Summe, die er nun an Facebook entrichten soll. Das US-Bezirksgericht für Nordkalifornien sprach Wallace schuldig, mit Phising-Sites die Zugangsdaten von Facebook Mitgliedern erlangt zu haben, um auch dort spammen zu können. Gleichzeitig wurde eine neue Rekordstrafe verhängt: 711 Mio. US-Dollar sollen als Entschädigung an das Social Network fließen.
Im Hause Facebook zeigte man sich über das Urteil sehr erfreut. Allerdings weniger wegen des Geldbetrags, sondern vielmehr wegen der abschreckenden Wirkung. Das Urteil macht deutlich, dass es sich beim Erschleichen von Zugangsdaten um kein Kavaliersdelikt handelt. Mit dem Erhalt der vollständigen Strafzahlung rechnet man im Hause Facebook allerdings nicht. Denn so lukrativ das Spamgeschäft auch einst gewesen sein mag, so viel Geld dürfte der Spam King wohl nicht auf der hohen Kante liegen haben.