Wenn es um das Thema Privatsphäre geht, haben schon etliche Social Networks ihr Fett abbekommen: Viele Datenschützer, Blogger etc. haben über die oftmals schwachen Richtlinien hergezogen und Besserung gefordert. Doch geholfen hat es zumeist nur selten: Viele Social Networks haben dieses Thema lange Zeit ausgeklammert oder immer nur dürftig nachgebessert. Umso erstaunlicher ist es, wie man bei Facebook nun in die Offensive geht: Wie das Unternehmen gestern per Pressemitteilung bekannt gab, wird an neuen Privatsphäre-Richtlinien sowie deren Umsetzung gearbeitet.
Ein schöner Beitrag, der alle wesentlichen Punkt übersichtlich darstellt, ist bei Basicthinking zu finden. Hier die Extra-Kurzfassung: Die Richtlinien sollen leichter zu verständlicher sein und werden daher neu verfasst. Zudem sollen die Social Network Mitglieder in Zukunft immer wieder regelmäßig darauf hingewiesen werden, ihre Privatsphäre-Einstellungen zu überprüfen und ggf. anzupassen. Eine der größten Änderungen verkörpert jedoch ein neues Modell für Zugriffsrechte, das für externe Anbieter bzw. für App-Developer entwickelt wird.
Grund für diese Vorgehensweise sind übrigens Handlungsempfehlungen, die aus der Feder des kanadischen Datenschutzbeauftragten stammen. Diese Empfehlungen sollen nun schrittweise umgesetzt werden – bis man als User die Änderungen zu sehen bekommt, könnte es allerdings noch eine ganze Weile dauern.
Interessant wäre es zu wissen, wie das Management von Facebook oder studiVZ reagiert, wenn ein solcher Brief oder Liste an Forderungen aus den Reihen der deutschen Politik stammen würde –genau so interessant wäre es natürlich zu wissen, welche Forderungen die Politiker wohl stellen.