Obwohl noch überhaupt nicht klar ist, ob sich Ebook-Reader durchsetzen und auf lange Sicht behaupten können, gibt es gleich mehrere Unternehmen, die bereits jetzt darum bemüht sind, die Vormachtstellung in diesem Segment zu erlangen. Bisher galt Amazon als Platzhirsch: Mit dem Kindle in Verbindung mit dem hauseigenen Buchangebot konnten viele Kunden gewonnen werden. Doch zuletzt sorgten vor allem Sony und Samsung für Aufsehen, indem sie vergleichsweise preiswerte Geräte vorstellten.
Ein weiterer Angriff von Sony auf Amazon besteht darin, auf ein offenes Ebook-Format, nämlich das ePub-Format, zu setzen. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es auf verschiedenen Plattformen hindernisfrei eingesetzt werden kann und zudem über ordentliche Skaliermöglichkeiten verfügt. Wirklich offen ist es allerdings nicht: An einen universellen Kopierschutz wurde bei der Entwicklung gedacht.
Bei „Spiegel Online“ ist ein sehr interessanter Beitrag zum Thema erschienen, in welchem ein Vergleich mit der früheren Erfolgsgeschichte des Videorecorders gezogen wird: Einst hatte Sony die Chance, sich in diesem Markt zu etablieren, scheiterte jedoch mit der Wahl des falschen Formats. Am Ende war es so, dass sich das freie VHS Format durchsetze und alle anderen Formate vom Markt verdrängte. Ob die damals verantwortlichen Manager noch bei Sony arbeiten, ist mehr als fraglich, doch zumindest sieht es so aus, als ob man bei Sony eine Menge gelernt hat und einen solchen Flop nicht erneut langen möchte.
Mit der Entscheidung, auf das ePub-Format zu setzen, könnte Sony goldrichtig liegen. Wie bei „Readers Edition“ zu lesen ist, können sich insbesondere die amerikanischen EBook-Vorlage für dieses Format begeistern. Bereits im vergangenen Jahr haben etliche Verlage beschlossen, auf das offene Format umzustellen, weshalb inzwischen sehr viele Titel zur Auswahl stehen.
Ob sich diese Maßnahme bezahlt macht, bleibt vorerst abzuwarten. Denn wie einleitend schon erwähnt wurde: Noch ist überhaupt nicht klar, ob Ebooks und Ebook-Reader eine große Zukunft vor sich haben.
August 14th, 2009 at 22:55
Ich habe überhaupt keine Zweifel daran, dass sich E-Books durchsetzen werden, eher früher als später. Was die Reader angeht, ist das nicht so leicht zu sagen, denn E-Books können – gerade wenn den Nutzern nicht enge Beschränkungen auferlegt werden – auf allen möglichen Endgeräten betrachtet werden.
Das wiederum ist eine große Chance für E-Books, denn man muss eben nicht unbedingt teure Hardware kaufen, sondern hat bereits eine ganze Reihe von Geräten zur Verfügung, mit denen E-Books genutzt werden können.
Allerdings sind spezielle Reader ein sehr spannendes Thema. Das Lesen an herkömmlichen Bildschirmen gestaltet sich derzeit nicht gerade entspannt, obwohl sich viel getan hat, seit ich meinen ersten Heimcomputer hatte…
Der aktuell in Deutschland verfügbare Reader von Sony gefällt mir (Buchhandlungen haben manchmal ein Exemplar zum Ausprobieren aufgestellt) schon ganz gut. Größe, Gewicht und vor allem das Display überzeugen. Das elektronische Papier ermöglicht eine sehr entspannte Betrachtung.
Kopierschutz muss als Option verfügbar sein, damit eine „Buch-Miete“ möglich wird bzw. ein Zugriff nach Zeit. Bei einer Buch-Flatrate von sagen wir mal 20 € im Monat, die das unbegrenzte Lesen „aller“ Bücher während der Abo-Laufzeit ermöglichen würde, wäre ich sofort dabei. Den Reader sollte es mehr oder weniger gratis dazu geben.
Die Buchpreisbindung auf E-Books auszuweiten würde hingegen wie wohl keine andere Maßnahme das Raubkopieren fördern, denn dadurch würden spannende, zukunftsweisende Geschäftsmodelle verhindert.