Der spanische Konzern Telefónica wird das mitunter als Wunderhandy und iPhone-Killer bezeichnete Smartphone Palm Pre in Europa exklusiv verkaufen. Der angeschlagene Hersteller Palm und der Telefonkonzern gaben gestern ihre Vertriebspartnerschaft bekannt. Der Verkauf soll im vierten Quartal beginnen.

Als der PDA-Pionier Palm im Januar auf der CES in Las Vegas sein neues Smartphone und das neue Betriebssystem webOS vorstellte, schien die Begeisterung unter Journalisten und Bloggern keine Grenzen mehr zu kennen. Plötzlich war Palm wieder mit einem innovativen Smartphone da, das sogar angesichts des Kults um das iPhone für großes Interesse sorgte.

Bisher wird das Palm Pre ausschließlich in den USA über Sprint Nextel, einen der kleineren Mobilfunkanbieter, verkauft, dem damit ein Verkaufsrekord gelang. Das ist mit Blick auf die Stückzahlen dennoch ein Nachteil. Das wird sich vermutlich in Deutschland ebenfalls bemerkbar machen, denn hier wird das Palm Pre ausschließlich bei O2 zu bekommen sein. Der Mutterkonzern Telefónica dagegen ist ein Global Player, einer der größten Telekommunikationskonzerne der Welt. Neben O2 in Deutschland werden außerdem O2 in Großbritannien und O2 in Irland das neue Smartphone von Palm vertreiben, in Spanien wird das Gerät über den ebenfalls zu Telefónica gehörden Mobilfunkanbieter Movistar verkauft.

„Telefónica entwickelt sich zu dem Provider mit den interessantesten Smartphones, und nun haben wir auch noch das lang erwartete Palm Pre im Angebot“, freut sich Matthew Key, Chairman und Chief Executive Officer, Telefónica Europe in einer Pressemitteilung von O2. „Unsere Kunden werden die ersten außerhalb Nordamerikas sein, die eines der erfolgreichsten Mobiltelefone nutzen können.“

„Europa ist auch weiterhin ein sehr wichtiger Markt für Palm. Wir sind sehr stolz, dass wir mit O2 und Movistar kooperieren können, um die Begeisterung, die das Palm Pre bereits in Nordamerika ausgelöst hat, nun auch nach Europa zu bringen“, wird Jon Rubinstein, Chairman und Chief Executive Officer bei Palm in demselben Pressetext zitiert. „Seit wir das Palm Pre beim Mobile World Congress im Februar vorgestellt haben, bestand ein sehr großes Interesse an der Markteinführung in Europa. Nun ist es soweit.“

Ganz so weit ist es noch nicht. Zunächst wurde zwar der Oktober als Termin für die Einführung des Palm Pre in Deutschland genannt, später war nur noch davon die Rede, dass das neue Gerät vor Weihnachten in Deutschland zu bekommen sein werde.

Wer sofort von O2 informiert werden möchte, sobald das Palm Pre in Deutschland zu kaufen ist, kann sich beim Mobilfunkanbieter „vorregistrieren“, wie so schön heißt, unter www.o2online.de/goto/palmpre. Dort hat O2 Informationen aus Blogs, YouTube, Twitter, Flickr, Facebook sowie weiteren News-Quellen versammelt, was zu einem so konsequent auf das Web 2.0 ausgerichteten Handy durchaus passend ist.

Der exklusive Vertrieb begehrter Handys ist inzwischen weit verbreitet, wobei man es bei O2 in Deutschland bezüglich des Palm Pre locker angeht, denn weder Sim-Lock noch Netzsperren werden vermutlich zum Einsatz kommen und selbst der Abschluss eines O2-Vertrags wird wohl nicht Pflicht sein.

Wer allerdings das Palm Pre günstig zusammen mit einem neuen Mobilfunkvertrag bekommen möchte, wird in Deutschland wohl nicht an O2 vorbeikommen. Allerdings soll das Palm Pre deutlich günstiger als das iPhone verkauft werden, insofern ist das mit dem Exklusivvertrieb möglicherweise gar nicht schlimm.

Fiebern unsere Blog-Leser dem Verkaufsstart des Palm Pre in Deutschland schon entgegen? Ist es wichtig, bei welchem Mobilfunkprovider ein Handy verkauft wird oder führt ein exklusiver Vertrieb dazu, dass man im Zweifel lieber auf ein spannendes Handy verzichtet, um bei seinem Mobilfunkprovider bleiben zu können, wenn man nicht sowieso seinen Netzbetreiber wechseln möchte?

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