In diesem Jahr wurden zweifelsfrei die Grundsteine für die größte Revolution im Internet gelegt. Erst geht Wolfram Alpha an den Start, kurz darauf startet Microsoft mit Bing durch. Nun legt Google nach und stellt Google Squared vor, um somit der Webgemeinde zu zeigen, dass man ebenfalls daran arbeitet, die ultimative Antwortmaschine zu schaffen.
Ultimative Antwortmaschine ist in diesem Fall das Stichwort. Was wir bisher zu sehen bekommen, kann mit einem Lächeln betrachtet werden, weil es sich hierbei im Endeffekt um Spielereien handelt. Noch sind die Services nicht sehr leistungsstark und liefern und nur ganz selten die Informationen, die wir tatsächlich gesucht haben. Doch die Marschrichtung steht fest: Google und Co möchten nicht einfach nur als Vermittler auftreten und den Leuten zeigen, auf welchen Seiten die gesuchten Informationen im Web zu finden sind. Stattdessen geht es darum, die Informationen zusammenzutragen, aufzubereiten und auf eigenen Seiten darzustellen.
Bereits zum jetzigen Zeitpunkt wirkt Google Squared äußerst interessant. Sicherlich kann Google mit diesem Service nicht gegen Wolfram Alpha antreten, dennoch ist es bemerkenswert wie Google vorgeht. Informationen werden tabellarisch zusammengetragen – und dem User wird gleichzeitig die Möglichkeit eingeräumt, die dargestellte Tabelle eigenständig anzupassen. Diesen Ansatz halte ich für äußerst viel versprechend – hieraus könnte eines Tages ein Service hervorgehen, der es wirklich in sich hat.
Es ist vollkommen klar, dass in absehbarer Zeit mit keinem Webservice zu rechnen ist, der als ultimative Antwortmaschine bezeichnet werden kann. Womöglich dauert es noch 20 Jahre, bis zuverlässige Lösungen verfügbar sind. Doch sollte dieser Fall eintreten, wird sich einiges ändern. Webseiten könnten eine völlig neue Bedeutung erlangen: Sie werden zum Teil einer großen Datenbank und sind somit in erster Linie für die Betreiber der Antwortmaschinen von Nutzen. Die User selbst werden sich möglicherweise nur noch selten auf die Webseiten verirren. In anderen Worten: Noch ist Google der größte Trafficbringer, doch in Zukunft könnte das Gegenteil eintreten.
Juni 5th, 2009 at 19:02
Bei der Suche nach einfachen Fakten mag eine Antwortmaschine nützlich sein. Doch schon jetzt präsentiert Google auf den Ergebnisseiten die Auszüge aus den Texten oft schon so gut, dass man sich den Besuch einer Seite sparen kann.
Woher sollte so eine Antwortmaschine auf legalem Weg ihre Datenbasis erhalten? Wenn die Besucherzahlen zurückgehen stirbt diese Informationsquelle vielleicht auch bald wieder.
Und nicht zuletzt dürfte Google selbst kein Interesse daran haben, dass all die Publisher, die das Content-Netzwerk für AdSense bilden, Probleme bekommen, weil die Besucher ausbleiben.