Es ist unglaublich, wie heftig über den Buschfunk von studiVZ diskutiert wird und welche gegensätzliche Meinungen vorliegen. Auf der einen Seite gibt es User, die sich für das neue Feature richtig begeistern können, auf der anderen Seite stehen die Verweigerer, die mittlerweile sogar eigene Scripte einsetzen, um die Funktion zu deaktivieren.
Für diejenigen, die den Buschfunk noch nicht kennen, eine kurze Erläuterung. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um nichts anderes als um eine Statusmeldung, wie man sie von Facebook her schon lange kennt. Auf der Startseite wird kurzerhand eingetippt, was man gerade macht, wie man sich fühlt etc., damit dieser Status dann dem eigenen Profil hinzugefügt wird. Den Status von Freunden kann man ebenfalls direkt von der Startseite ablesen.
Über die Ähnlichkeit zur Statusabfrage und -Anzeige von Facebook braucht man sich nicht zu wundern. Dass studiVZ beim großen US-Vorbild ordentlich abkupfert, ist längst bekannt. Allerdings ist anzumerken, dass der Buschfunk deutlich einfacher gehalten ist. Externe Links, Videos etc. können leider nicht eingebunden werden – eng verknüpfte Diskussionen können somit nicht entstehen. Zudem hat studiVZ die Länge einer Buschfunk Medlung auf 140 Zeichen begrenzt. Aus diesem Grund wurde der Buschfunk bereits häufiger mit Twitter verglichen. Doch zwischen den Buschfunk und studiVZ liegen natürlich Welten, unter anderem weil man bei Twitter selbst bestimmen kann, wem man followen möchte und wem nicht.
Dennoch sollte man den Buschfunk nicht schlecht machen. Immerhin wartet studiVZ nach langer Zeit endlich wieder mit einer Funktion auf, die das Social Network deutlich interessanter macht. Denn Kontakte verwalten, Pinnwandeinträge schreiben und Fotos hochzuladen mag zwar schön sein, doch die gewisse Interaktivität, wie man sie von Facebook her kennt, hat einfach gefehlt. Daher wundert es mich umso mehr, dass bereits erste Protestgruppen geschaffen wurden, in welchem man sich für die Abschaffung des Buschfunks ausspricht. Genau betrachtet hätte diese Funktion schon viel früher kommen müssen. Auch dass Schreiben von Scripten und Browserplugins um den Buschfunk abzustellen, kann ich nicht nachvollziehen – denn abgesehen von der Startseite hat sich überhaupt nichts geändert.
Und nun die krönende Frage zum Abschluss: Buschfunkst du noch, oder twitterst du schon?
Mai 8th, 2009 at 16:15
Da muss ich Dir widersprechen, Jochen – ich finde nämlich nicht, dass der Buschfunk studiVZ interessanter macht, schon gar nicht „deutlich“. Es entsteht ein hässliches Grundrauschen, wenn man versuchen möchte, sich diesen Stream reinzuziehen, alleine schon dadurch bedingt, dass die meisten VZ-Nutzer nicht wissen, wie sie den Buschfunk nutzen sollen…Man sollte zumindest konfigurieren können, wessen Statusmeldungen man lesen möchte und es sollte eine Möglichkeit geben, die Funktion zu deaktivieren – so ist das eine Totgeburt…
Mai 8th, 2009 at 16:46
@Casi – erstmal danke für deinen Kommentar – er zeigt sehr gut auf, wie verschieden die Meinungen im Hinblick auf dieses Thema sind.
Bei einigen Punkten kann ich dir zustimmen: Was die Konfigurationsmöglichkeiten betrifft, ist der Buschfunk einfach nur schlecht. Letzten Endes sollten die User selbst entscheiden können, wem sie „followen“. Außerdem wäre es zeitgemäß, Links einbinden zu können.
Aber warum sollte man die Funktion deaktivieren können? Wenn man sie nicht nutzen möchte, nutzt man sie einfach nicht. Schließlich liegt sie nur auf der Startseite und die war zuvor völlig langweilig. Außerdem glaube ich, dass die User sehr schnell verstehen werden, was ihnen der Buschfunk bringt.
Alles in allem muss ich zugeben, dass ich den studiVZ Buschfunk als brauchbar empfinde. Die Statusmeldungen von Facebook sind jedoch viel besser…
Mai 10th, 2009 at 17:55
Schöne Zusammenfassung der Diskussion. Übrigens: neu ist das Feature nur zur Hälfte, denn Statusmeldungen konnte man immer schon eingeben (auf seiner eigenen Seite) und auch immer schon zusammengefasst von Freunden ansehen (auf der Seite „Meine Freunde). Neu ist eigentlich nur, dass beides jetzt auch auf der Startseite zu finden ist. Was ich ziemlich praktisch finde. Wobei es die Funktionalität vorher auch schon gab.
Lustig finde ich, dass immer nur bei studiVZ von „abkupfern“ und „kopieren“ die Rede ist. Hat facebook das nicht genauso von Twitter geklaut? 🙂
Mai 19th, 2009 at 19:03
@Dingo Genau! Meiner Meinung nach ist es nicht mal wirklich ein Feature!
Der dafür benötigte Code kann auch gar nicht so riesig sein, da, wie du bereits geschrieben hast, lediglich die Status Updates auf der Startseite abgebildet werden.
Dieses „Feature“ ist ist sowas von rudimentär, dass ich mich seit der Einführung nur drüber totlachen kann.
Wüsste der „Mainstream“, dass Facebook und co. viel sinnvollere und ausgereiftere Features anbieten, so wäre keine Sau mehr im VZ, vorausgesetzt, es würden alle mitziehen 🙂
(TOD dem StudiVZ!) 😀