Ob allgemeine Gedenk- und Aktionstage in einer zunehmend individualisierten Welt noch zeitgemäß sind, mag man hinterfragen. Immerhin können sie noch Aufmerksamkeit für manch wichtiges Thema schaffen. Den weltweiten Earth Day, der am heutigen 22. April begangen wird, nimmt Skype zum Anlass, auf die gewaltigen Chancen für den Umweltschutz hinzuweisen, die moderne Kommunikationsmittel bieten.
Skype beruft sich auf eine Studie der Umweltschutzorganisation WWF-UK aus dem vergangenen Jahr. Jedes Jahr können 22 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, indem Firmen in der Europäischen Union auf 20 % ihrer Geschäftsreisen mit dem Flugzeug verzichten und stattdessen Videokonferenzen über das Internet nutzen. Auf andere Größen umgerechnet geht es um eine Menge an CO2, die den Abgasen von 4 Millionen Autos oder dem jährlichen Energiebedarf von 2 Millionen Haushalten entspricht.
In einem seiner englischsprachigen Unternehmensblogs nennt Skype weitere Zahlen, die die Fantasie beim Thema Umweltschutz durch Kommunikationstechnik weiter beflügeln: Geschäftsreisende und Pendler zusammen sind laut im WWF-Auftrag tätigen Forschern für mehr als die Hälfte des CO2-Ausstoßes verantwortlich.
Auf sämtliche Geschäftsreisen zu verzichten und nur noch von zuhause aus zu arbeiten, kommt als Konsequenz zwar nicht infrage, doch ebenso klar ist, wie wichtig Verkehrsvermeidung für die Rettung des Klimas ist. Videokommunikation über das Internet ist dabei nicht der einzige Ansatz, doch der Verzicht auf Meetings an einem physischen Ort könnte einen signifikanten Beitrag leisten. Dazu das Unternehmen:
„Skype bietet mit seiner zunehmend auch auf die differenzierten Bedürfnisse von Unternehmen abgestimmten Software eine passende Antwort auf die steigenden Umweltanforderungen und erfüllt beide Ansprüche: Jene an die signifikante Einsparung von Kosten sowie die an eine messbare wie auch langfristig nachweisbare Entlastung der Umwelt. Bereits 34% aller Skype-Gespräche nutzen Video.
Da Skype-Gespräche ausschließlich über das Internet stattfinden und auf einer direkten sogenannten Peer-to-Peer-Kommunikation basieren, wird – verglichen mit anderen Kommunikationsmitteln – nur eine sehr begrenzte Anzahl von Servern benötigt um optimale Gesprächsqualität zu gewährleisten.“
Neben der Möglichkeit, Meetings virtuell über Videokonferenzsysteme bzw. über Videochats mit kostenlos erhältlicher Software wie Skype zu führen, liegen in der Telearbeit große Chancen für den Umweltschutz. Sehr vielen Menschen kommt dies entgegen, denn auch wenn wohl nur wenige jeden Tag von zuhause aus arbeiten wollen, würden andererseits sehr viele gerne an manchen Tagen ihre Arbeit vom Home Office aus erledigen.
Die Arbeitnehmer würden auf diese Weise außerdem viel freie Zeit gewinnen, die sie mit Hin- und Rückfahrten verbringen. Die Firmen sparen einen Teil ihrer Kosten in Bereichen wie Gebäudemiete und Strom. Voraussetzung dafür ist eine moderne Infrastruktur mit möglichst flächendeckend verfügbarem Breitbandinternet, denn Anwendungen wie Videotelefonie mit Skype benötigen recht hohe Datenraten.
Der oben genannte Wert von 22 Millionen Tonnen CO2 in dem Beispiel passt zufälligerweise sehr gut zu einer anderen Rechnung: Würden innerhalb der EU nur 10 % der Arbeitnehmer an ein bis zwei Tagen pro Woche von zuhause aus arbeiten, kämen über das Jahr gerechnet ebenfalls 22 Millionen Tonen CO2-Einsparung zusammen.
Was meint Ihr, es sollte doch nicht nur für jeden zehnten Arbeitnehmer möglich sein, an einigen Tagen vom Heimbüro aus zu arbeiten, oder? Würdet Ihr lieber mehrmals pro Woche am hemischen Schreibtisch arbeiten anstatt zur Arbeit zu fahren, oder habt Ihr diese Möglichkeit bereits?