Deutsche stellen andere online selten bloß

Geschrieben von am 01. April 2009 in Kategorie Web 2.0

Die große Mehrheit der deutschen Internetnutzer denunziert andere Menschen nicht im Internet. Das geht laut der Personensuchmaschine yasni.de aus einer bundesweiten Umfrage hervor. In den USA nutzen dagegen viele Menschen das Internet als Online-Pranger.

Die Ergebnisse der Befragung stehen in großem Widerspruch zu dem von einigen Medien immer wieder gerne in aufgeregten Berichten verbreiteten Bild, in Deutschland sei die Rufschädigung über das Internet zum allgemeinen Volkssport geworden und jeder müsste sich große Sorgen darüber machen, was Freunde und Bekannte aus Böswilligkeit über ihn verbreiten würden. Die Sorge um den eigenen Ruf kommt den nicht unumstrittenen Personensuchmaschinen wie yasni nicht ungelegen, denn sie treibt das starke Wachstum bei den Besucherzahlen.

Ob yasni und die anderen Personensuchmaschinen deshalb an Beliebtheit gewonnen haben, sei dahingestellt, es gibt durchaus Widerstand. Wie man die Rolle der Personensuchmaschinen auch sieht, ob man sie als Verbündete oder Feinde sieht, das Internet kann für Menschen zur Karrierefalle werden und Unternehmen in große Bedrängnis bringen. Online Reputation Management ist gefragt, hat aber auch Schattenseiten.

Die allermeisten von yasni befragten 1007 Internetuser, nämlich 88 %, gaben an, noch niemals über jemanden Gerüchte online verbreitet oder seine Geheimnisse verraten zu haben und dies auch in Zukunft nicht zu tun. Sieben Prozent antworteten, über diese Möglichkeit schon nachgedacht, es aber nicht getan zu haben. Nur fünf Prozent gaben zu, das Internet schon einmal oder öfter als Online-Pranger missbraucht zu haben. Aus schlechtem Gewissen hätten einige ihre entsprechenden Einträge später selbst entfernt. Ermittelt wurden diese Werte allerdings nicht in einer repräsentativen Umfrage, sondern über die yasni-Website, was so auch im yasni Blog steht.

In den USA ergab die Umfrage völlig andere Werte: Von 1002 Usern, die man dort befragt hatte, räumten 51,73 % ein, schon mindestens einmal jemanden online an den Pranger gestellt und dies nicht bereut zu haben. Zehn weitere Prozent der Befragten löschte eine online gestellte negative Bemerkung nach einer Weile. Knapp 40 % der befragten US-Nutzer gab an, noch niemanden online gebrandmarkt zu haben.

Für yasni-Gründer Steffen Rühl sind das Ergebnisse, die man so nicht erwartet hatte: „Die Ergebnisse sind schon einigermaßen überraschend. Dass der Unterschied so groß sein würde, hätten wir nicht gedacht. Offensichtlich ist das Bewusstsein dafür, was man im Netz über sich und andere preisgibt, in Deutschland doch ausgeprägter als zuletzt häufig befürchtet. Andersherum besteht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten in diesem Punkt anscheinend noch etwas Nachholbedarf.“

Was sagen uns diese Umfrageergebnisse? Haben die Deutschen eine hohe Internet-Moral, wie es die Pressemitteilung von yasni vermitteln möchte? Oder sind die Deutschen besser beim Lügen in Umfragen? Vielleicht sind viele Internetnutzer in Deutschland auch noch gar nicht so weit im Web 2.0 angekommen, um die Bloßstellung anderer im Web für relevant zu halten bzw. wissen sie nicht, wie man das macht.

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    […] Personen-Suchmaschinen wie yasni.de haben wir hier im Blog schon einige Male berichtet und dabei auch kritische Punkte angesprochen bzw. landläufige Kritik hinterfragt. Heute lassen wir […]

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  4. Social Networks: Einstellungen zum Datenschutz werden genutzt | TechBanger.de says:

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