Der Computerhersteller Asus hat auf der CeBIT bestätigt, an einem Netbook mit Android-Betriebssystem zu arbeiten. Spekuliert wurde über Android Netbooks schon eine Weile, sogar erfolgreiche Tests wurden um den Jahreswechsel herum bekannt. Für Microsoft ist das eine sehr ungünstige Entwicklung.
Laut dem Europachef von Asus, Eric Chen, befinde sich das Projekt noch in einer Versuchsphase, in ein bis zwei Monaten würden allerdings schon Ergebnisse vorliegen. Pläne für einen Verkauf von Netbooks mit Android in Europa hege man derzeit jedoch nicht.
Für den Netbook-Pionier Asus dürfte dies jedoch eine besonders verlockende Perspektive sein, denn ohne Lizenzkosten für ein Betriebssystem von Microsoft könnten die Geräte ein gutes Stück billiger verkauft werden, was die ohnehin schon große Nachfrage nach dieser Geräteklasse zusätzlich befeuern würde. Netbooks werden zwar alternativ auch mit Linux verkauft, doch bei allem Popularitätsgewinn in den letzten Jahren schrecken doch noch viele Computerkäufer davor zurück.
Android basiert zwar auf Linux, hat aber dank Google einen ganz anderen Coolness-Faktor und erhält mächtig viel Aufmerksamkeit, was beides nicht zu unterschätzende Faktoren sind.
Für Microsoft müsste die Aussicht auf Konkurrenz dieser Art alarmierend sein, denn die junge Geräteklasse unterhalb von Notebooks und oberhalb von Mobile Internet Devices ist das Segment, worauf die PC-Hersteller aktuell ihre Hoffnungen setzen, denn sie wächst schnell, auch bei den Discountern sind die kleinen Mobil-Computer sehr gefragt.
Microsoft verkauft in diesem Segment derzeit nur Lizenzen für Windows XP, denn Windows Vista überfordert mit seinem Ressourcenhunger selbst viele ausgewachsene Desktop-PCs, ein Einsatz auf Netbooks kommt damit meistens gar nicht in Frage. Der Druck auf den Softwareriesen, den Vista-Nachfolger Windows 7 schnellstmöglich auf den Markt zu bringen, Anfang 2010 könnte soweit sein, steigt damit weiter. Ungut für Microsoft ist dazu, dass Anwendungen verstärkt über den Browser genutzt werden, anstatt sie in bunten Schachteln zu kaufen und lokal auf der PC-Festplatte zu installieren.
Als wenn das noch nicht schlimm genug für Microsoft wäre: Reinhard Clemens, Chef von T-Systems, übte auf der CeBIT deutliche Kritik an Microsoft. Windows Mobile, der eigentliche Konkurrent für das Handy-Betriebssystem Android, fresse zuviel Energie. Großes Lob dagegen für das Google-Betriebssystem: Es werde bald zu Win Mobile aufschließen, es sei das „Windows der Zukunft“. Damit meinte er, dass die Bedeutung von Android im mobilen Bereich so groß sein werde wie die von Windows aktuell auf Desktop-PCs.
Damit lehnt sich der Mann aus dem Telekom-Vorstand zwar weit aus dem Fenster, doch so deutliche Worte aus einem Konzern, der zu den größten Anbietern von Smartphones auf Basis von Windows Mobile zählt, sollten Microsoft aufhorchen lassen. Die Zukunft des Internet sehen viele im mobilen Bereich. Gewinnt Google hier die Lufthoheit, könnte das weitreichende Folgen für Microsoft haben.
Was meinen unsere Leser – wird Android im mobilen Bereich das dominante Betriebssystem? Wie groß ist die Bedrohung für Microsoft wirklich, die von Android ausgeht?
März 7th, 2009 at 16:08
Hört sich cool an, insbesondere wenn die Geräte dadurch günstiger werden. Weiß zufällig jemand wie es bei Android um die Unterstützung von typischen Dateiformaten wie z.B. .DOC bestellt ist?