Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise ist es im deutschsprachigem Web zum ersten großen Deal in diesem Jahr gekommen: ProSiebenSat 1 hat seinen Preisvergleich billiger.de verkauft. Der Preisvergleich geht an ein Konsortium, das im Verlagswesen beheimatet ist. 11 Telefonbuchverlage sollen zusammen 10 Mio. Euro für billiger.de auf den Tisch gelegt haben.
Es steht außer Frage, dass billiger.de zu den großen bzw. führenden Seiten in diesem Bereich zählt: Der Markt der Preissuchmaschinen ist hart umkämpft – und mit gut 2,5 Mio. Besuchern im Monat ist billiger.de gut aufgestellt. Sofern diese ohne TV-Unterstützung gehalten werden können.
Allerdings stellt ich mir ernsthaft die Frage, wer diese Preisvergleiche nutzt. Es gibt sie wie Sand am Meer und sie allesamt scheinen nur ein Ziel zu verfolgen: Nämlich das Belegen der ersten Plätze in den Suchergebnisseiten von Google. Zum Teil ist es schon erschreckend: Ganz egal um welches Produkt auch geht und wie präzise man die Produktbezeichnung eingibt – letzten Endes werden fast ausschließlich die Preisvergleichsseiten angezeigt.
Für mich als Verbraucher wirkt dies abschreckend. Wenn ich mich informieren möchte, dann unter anderem auch der Seite des Herstellers. Nur warum ranken 20 Preisvergleiche vor dem Hersteller? Wenn deren Beschreibungstexte wenigstens zu gebrauchen wären, doch häufig fallen diese äußerst mau aus. Hinzu kommt der Verweis auf irgendwelche kleinen Onlineshops, von denen man noch nie zuvor etwas gehört hat – und bei denen ich sicherlich nicht einkaufen werde. Links zu Amazon und Ebay mögen eventuell praktikabel sein: Aber dort finde ich mich auch selbst zurecht.
Ich hoffe, nicht der einzige zu sein, der mit diesen ganzen Preisvergleichsseiten nichts anfangen kann. Wie sieht es bei euch aus?
Februar 27th, 2009 at 16:51
Ich bin da ganz deiner Meinung. Mich nervt das auch tierisch, dass die immer vor dem wirklichen Produkt erscheinen. Wenn ich einen Preisvergleich will, dann suche nach „Produkt + Preisvergleich“… Aber ich glaube nicht, dass das bis jetzt mehr als 2 mal vorgekommen ist… Da greife ich dann lieber noch auf Google Shopping zurück.
Februar 27th, 2009 at 18:51
Mich nerven diese Seiten auch. Wollte mich einmal über eine Waschmaschine informieren und auf den ersten 3 Google Seiten waren nur Preisvergleiche und so ein Schrott. Dann bin ich auf die Idee gekommen direkt zur Herstellerseite zu surfen 🙂
Februar 27th, 2009 at 19:14
@Jochen
auf deine Frage: „… wer diese Preisvergleiche nutzt… “
wenn 2,5 Mio Benutzer die Seite pro Monat besuchen, kannst Du davon ausgehen, dass es eine ziemlich bunte Mischung an Internet-Nutzern ist.
@Dani Schenker
ist „Google Shopping“ wie Du es nennst denn kein Preisvergleich?
Februar 28th, 2009 at 14:45
Die Websites von Preisvergleichen sind eine gute Möglichkeit, auf einen Blick eine Reihe von Händlern zu bekommen, die ein bestimmtes Produkt anbieten.
Preisvergleiche finde ich nützlich, um einen Eindruck vom Preisniveau zu erhalten, aber Zuverlässigkeit und ein guter Service des Händlers sind mir wichtiger, als ein paar Euro zu sparen.
August 4th, 2009 at 16:50
Mich nervt es in letzter Zeit immer mehr, dass diese Preisvergleichsseiten (gefühlt) bei jeder Suche auftauchen…
Hab mich deshalb mal rangesetzt und basierend auf Google Custom Search eine Suchmaschine erstellt, die die „populärsten“ Preisvergleiche, Online-Shops, anderweitig kommerzlastige Seiten sowie Homepages mit Spam oder spamähnlichem Inhalt automatisch ausfiltert. So erscheinen auf der ersten Suchergebnisseite in der Regel wieder wirklich informative Homepages und nicht mit Werbung beladener Mist.
=> http://www.kommerzfilter.de
Falls euch immer noch störende Seiten auffallen, könnt ihr mir die über das entsprechende Formular auf der Seite (Link in der Fußzeile) schicken, dann übernehme ich sie in die Filterliste.