Die Instant Messaging- und VoIP-Software Skype ist in der neuen Version 4.0 für Windows verfügbar. Neben einigen Verbesserungen fällt zuerst das neue Design auf, das vom Nutzer ein wenig Umdenken erfordert, aber sehr aufgeräumt wirkt.
Das zu Ebay gehörende Unternehmen betont, dass man für die Arbeit an der neuen Softwareversion sehr darauf gehört hätte, was die Skype-Nutzer wollen. „Die Auswertung des Feedbacks von Zehntausenden Nutzern in den letzten zwei Entwicklungsjahren hat dies möglich gemacht“, äußert sich Mike Bartlett, Leiter der Produktstrategie bei Skype. Bei Silicon.de wird zum selben Thema Sten Tamkivi, Chief Evangelist bei Skype, mit den Worten ziertiert: „Mit 4.0 haben wir nicht nur eine Software entwickelt, sondern haben zum ersten Mal auch mit Anwendern gesprochen“. Wikis und Twitter hätten dabei eine Rolle gespielt, heißt es weiter.
Was als selbstverständlich angesehen werden könnte, sagt vermutlich eine Menge über die Realität in der Entwicklung von Software. Die Nutzerbedürfnisse und nicht die technischen Möglichkeiten in den Mittelpunkt zu stellen, ist ein noch häufig unterschätzter Erfolgsfaktor. Erst zu Wochenbeginn hat Andreas Göldi bei Netzwertig.com in einem klugen Artikel postuliert, dass „Einfachheit im Konsumentenmarkt immer siegt.“
Obwohl bisherige Skype-User einen Moment benötigen, um sich bei Version 4.0 zurechtzufinden, sind die Bemühungen um Vereinfachung schnell zu erkennen. Neben einer schnelleren Einrichtung äußert sich dies in der professioneller wirkenden Gestaltung. Als Nutzer hat man wie bisher die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Ansichten der Programmoberfläche. Sowohl Standardmodus als auch Kompaktmodus sind nun übersichtlicher. Die Kompaktansicht ist in der Größe anpassbar und jede Unterhaltung kann in einem extra Fenster stattfinden. Neu ist die Registerkarte „Konversationen“, die für bessere Übersicht bei mehreren Gesprächen sorgen und den Wechsel zwischen Kommunikationsmethoden erleichtern soll.
Mittels eines neuen Audio-Codecs erreicht die Software nach Unternehmensangaben „Breitband-Audioqualität mit 50 % weniger Bandbreitennutzung als bei vorherigen Versionen.“ Wer ein entsprechendes Headset nutze, könne „dank Superbreitband Audio“ einen warmen, kräftigen, glasklaren Klang erwarten, sofern ein entsprechend schneller Internetzugang genutzt wird.
Ein verbesserter Bandbreitenmanager sorgt in 4.0 für eine jeweils optimale Ausnutzung der aktuell zur Verfügung stehenden Bandbreite. Damit soll bei Ton und Bild das jeweilige Maximum herausgeholt werden. Besonders wenn sich mehrere Nutzer einen Internetanschluss teilen, treten solche Schwankungen auf.
Mit der neuen Version bekommt das Bewegtbild ein größeres Gewicht: „Videotelefonie hat sich bei den Nutzern als sehr beliebte Möglichkeit der Online-Kommunikation herausgestellt“, so Mike Bartlett. Mit einem leistungsstarken PC, Skype-zertifitierter Webcam und einem Internetzugang, der eine Datenrate von mindestens 400 kbit/s nicht nur im Downstream, sondern ebenfalls im Upstream ermöglicht, sind Videoanrufe mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde möglich. Die Standardauflösung für Videogespräche liegt nun bei 640 mal 480 Pixeln und auch sonst stehen bei Skype 4.0 die Videoanrufe mehr im Vordergrund als früher.