Microsoft hat ein Firefox Add-on auf OpenSearch Standard für seine Suchmaschine Live Search veröffentlicht. Dieses macht den Suchtdienst über das Feld rechts neben der URL-Zeile verfügbar. Durch die Nutzung der Live Search API 2.0 werden dem User während der Eingabe Vorschläge zur Vervollständigung seines Suchbegriffs gemacht.
Wer nicht immer dieselbe Suchmaschine nutzen möchte, erleichtert sich durch Search Plugins die Onlinesuche. Es gibt diese Browsererweiterungen nicht allein von Suchmaschinen, sondern auch von anderen Websites wie dem Auktionshaus Ebay, dem Onlinehändler Amazon, der der Enzyklopädie Wikipedia oder dem Business Network XING.
Eigentlich wäre es die normalste Sache im Web, dass Microsoft sein Live Search Add-on für den Firefox anbietet, Yahoo etwa ist mit seinem Inquisitor genannten Tool schon längst dabei. Der Grund, warum die Veröffentlichung des Search Plugins mehr als eine Randnotiz wert ist, ist folgender: Microsoft unterstützt damit den Firefox Browser, der dem hauseigenen Internetexplorer inzwischen nennenswerte Marktanteile abgenommen hat.
Immerhin droht dem Softwarekonzern beim Thema Internet Explorer gerade ein Bußgeld in Milliardenhöhe, weil der Browser mit dem Windows verknüpft wurde und die Konkurrenz wie Netscape und Opera bei weniger wählerischen Webnutzern außen vor blieb, die aus Bequemlichkeit den Webbrowser nutzen, der zu jeder Windows-Installation dazugehört. In ähnlichen Fällen musste Microsoft bisher bereits fast 1,7 Milliarden Euro an Bußgeldern bezahlen, die ihm nach Klagen von Konkurrenten durch die EU-Kommission auferlegt wurden. Der Konzern ging also immer wieder erhebliche Kartellrisiken ein, um seine eigenen Produkte gegenüber anderen Firmen zu stärken.
Das Ziel von Microsoft ist natürlich, seinen eigenen Suchdienst populärer zu machen, um mehr Geld mit Suchwortmarketing zu verdienen, was angesichts der dominierenden Position von Google dringend nötig ist. Dennoch zeigt die Veröffentlichung des Live Search Add-ons, dass Microsoft sich auf die gestiegene Bedeutung des Internets einstellt. Die Windows Lives Services werden ja auch kräftig ausgebaut.
Das Live Search Plugin wird zunächst in den USA, Kanada, Australien, Indien, Irland, Neusseland, Südafrika, Großbritannien und die Philippinen angeboten.