Android Market wird Bezahlfunktion erhalten

Geschrieben von am 03. Januar 2009 in Kategorie Web 2.0

Google setzt 2009 massiv auf die Mobilmachung des Internets: Android Market, eine Downloadplattform ähnlich dem App Store von Apple, wird mit einer Bezahlfunktion ausgestattet und kommt im ersten Quartal in einige zusätzliche Länder, darunter nach Deutschland. Bei seinem neuen Service Google Product Ideas setzt der Internetkonzern den Schwerpunkt zuerst auf den mobilen Bereich.

Um den Jahreswechsel herum haben einige Blogger die nachrichtenarme Zeit dafür genutzt, Prognosen für die Entwicklungen im Internet innerhalb der kommenden zwölf Monate anzustellen. Die mobile Internetnutzung werde 2009 stark zunehmen, ist immer wieder zu lesen. Dafür sprechen nicht zuletzt die intensiven Bemühungen seitens Google.

Wurde Software für das von der Open Handset Alliance entwickelte, auf Linux basierende Betriebssystem Android bis jetzt kostenfrei angeboten, soll es für Entwickler bald möglich sein, ihre Applikationen via Android Market zu verkaufen. Apple hat mit seinem App Store vorgemacht, wie das funktioniert und mit dem Softwareverkauf für sein iPhone einen Trend gesetzt. Der Zugriff auf Android Market ist nicht allein auf Handys ausgelegt, sondern kann ebenso vom PC aus erfolgen.

Mit der Implementierung der Bezahlmöglichkeit, die als erstes in den USA und Großbritannien erprobt und bald darauf auf Frankreich, Italien, Spanien, die Niederlande, Österreich und Deutschland ausgedehnt werden soll, wird sich durch den finanziellen Anreiz die Zahl der verfügbaren Anwendungen vermutlich stark vergrößern, was die Erfahrungen bei Apple nahelegen. Im Gegensatz zu Apple wird Google die Apps aus seinem Store nicht selbst vorab prüfen, sondern setzt dabei im Web 2.0 Stil auf Voting und Kommentare durch andere Nutzer.

Auf die freiwillige geistige Aktivität vieler Menschen setzt der Internetkonzern ebenfalls beim neuen Google Product Ideas, Markus Spath von netzwertig.com lässt hier den Begriff Crowdthinking fallen. Ihm ist beizupflichten, dass Starbucks und Dell in der Tat für My Starbucks Idea bzw. Ideastorm weitaus ausgereiftere Projekte am Start haben, um die Weisheit der Massen anzuzapfen.

Obwohl Dell und Starbucks Großunternehmen sind, dürfte das Web 2.0-Konzept, gemeinsam mit den Nutzern bzw. Kunden öffentlich neue Ideen zu finden, zu diskutieren und zu bewerten, durch Google weitere Verbreitung und Akzeptanz finden.

Es ist sicher kein Zufall, dass ausgerechnet der Bereich Google Mobile der erste ist, auf den diese Crowsourcing-Methode angewendet wird.

Die Grenzen zwischen mobiler und stationärer Internetnutzung verschwimmen momentan allerdings – nicht nur, weil viele Computernutzer statt eines Desktop-PCs lieber ein Notebook kaufen, das sie nicht allein unterwegs nutzen, sondern wie einen herkömmlichen PC. Die Leistungsfähigkeit vieler Notebooks braucht sich hinter denen von Tischrechnern nicht mehr zu verstecken, während gleichzeitig die Laufzeit mit Akku zu- und das Gewicht weiter abnehmen.

Bedeutender dürfte sein, dass – ungeachtet der namensrechtlichen Situation beim Begriff Netbook – die weniger leistungsfähigen, dafür noch kleineren sowie leichteren ultramobilen Computer stark nachgefragt werden und hierbei die Karten beim strategisch wichtigen Thema Betriebssystem neu gemischt werden. Zahlreiche User von Netbooks setzen statt des ressourcenhungrigen Windows lieber Linux ein. Entwicklern gelang es kürzlich, Android, das ja ebenfalls auf Linux basiert, auf einem Asus Eee-PC lauffähig zu machen.

Obwohl die Tests mit Android als Betriebssystem für Netbooks nicht von Google initiiert wurden, dürfte man sich dort bestätigt sehen, plant man für Android doch selbst schon, es für verschiedene – nicht allein mobile – Endgeräte einzusetzen.

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1 Comments For This Post

  1. G1 Handy Forum says:

    soll ja DER zukunftsmarkt sein. Kleine beträge fallen dem nutzer ja auch nicht so auf.

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  1. 9 Mobile und M-Commerce Thesen 2009 « Kassenzone - Commerce, Mobile, Technologie says:

    […] jenseits von Klingeltönen, Videostreams und Abos verdienen lässt. Weitere vergleichbare Stores (Android, Blackberry…) werden launchen und versuchen auf den gleichen Zug aufzuspringen. Die […]

  2. Asus: Android Netbooks | TechBanger.de says:

    […] Android-Betriebssystem zu arbeiten. Spekuliert wurde über Android Netbooks schon eine Weile, sogar erfolgreiche Tests wurden um den Jahreswechsel herum bekannt. Für Microsoft ist das eine sehr ungünstige […]

  3. 9 Mobile und M-Commerce Thesen 2009 | Kassenzone says:

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