Die mobile Nutzung des Internets hat 2008 stark zugenommen, zeigen die Zahlen von Opera Software, der Firma hinter dem beliebtesten Mobil Browser Opera Mini. Dabei gehören Social Networks zu den meistgenutzten Seiten, wobei es große regionale Unterschiede gibt.
Während auf Desktop-PCs der Opera Browser nur einen geringen Marktanteil hat, dominiert der leistungsstarke Opera Mini im mobilen Web. In seinem neuesten State of the Mobile Web Report gibt der Hersteller an, User hätten mittels Opera Mini im November weltweit mehr als 5,7 Milliarden Seiten abgerufen.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet dies einen Anstieg um 303 %. Von Oktober bis November betrug der Zuwachs 12,1 %. Der Traffic stieg sogar noch etwas mehr an: 463 % seit November 2007 und 12,5 % alleine seit Oktober.
Bei Opera sieht man einen großen Einfluss der verfügbaren Endgeräte und schreibt den massiven Anstieg zwischen den Zahlen für Oktober und November unter anderem auf den Verkauf des BlackBerry Bold durch AT&T seit Anfang November zu. Auch der Einführung des iPhone wurde ja schon öfter zugeschrieben, die mobile Netznutzung befeuert zu haben.
Allerdings kommen verschiedene Ursachen zusammen. In Ländern mit weiter Verbreitung von schnellen Internetzugängen nutzt eine steigende Zahl von Menschen das mobile Web ergänzend, etwa um unterwegs mit ihren Kontakten in Sozialen Netzwerken zu kommunizieren. Sie sind nur noch selten wirklich offline.
In anderen Teilen der Welt, etwa Afrika und Südostasien, ist der Zugriff auf das Internet via Handy mangels entsprechender Infrastruktur oft alternativlos. Es fehlt nicht unbedingt nur an PCs, sondern mehr noch an Breitbandinternetanschlüssen, die für die Nutzung des klassischen Webs benötigt würden. Opera Mini wurde dagegen speziell für den Einsatz auf vergleichsweise einfachen Handys und auf langsamere Datenverbindungen ausgelegt.
Interessant sind die Top 10-Listen der meistbesuchten Sites mittels Opera Mini nach Unique Users, die Opera in seinem Report nennt. Weltweit sind Suchmaschinen, News Sites und Social Networks sehr gefragt. In den USA belegen die Plätze 1 bis 10 Google, Facebook, MySpace, Wikipedia, Yahoo, Friendster, New York Times, GameJump, CNN und my.opera.com.
In Deutschland lautet die Reihenfolge der in letzter Zeit meistbesuchten Sites von Platz 1 bis 10 Google, Yahoo, Wikipedia, StudiVZ, Spiegel Online, YouTube, Sport1, Ebay, Web.de und wiederum my.opera.com. Seit Januar stieg die Zahl der Page Views hierzulande um 162,4 %.
Einen Blick lohnen die Handys bzw. Smartphones, mit denen die Zugriffe erfolgten: In den USA dominieren BlackBerry-Modelle; die Plätze 1 bis 10 belegen BlackBerry 8330, BlackBerry 8130, Sony Ericsson W580i, BlackBerry 9000, Nokia N70, BlackBerry 8320, Nokia N73, Samsung i617, Samsung SPH-M800, BlackBerry 8120.
Dagegen lautet die November Top 10 für Deutschland Nokia 6300, Sony Ericsson K800i, Nikia N95, Nokia 6500s, Nokia 6233, Sony Ericsson W810i, Nokia N73, Nokia 6500, Nokia E71, Nokia E51. Der Spitzenreiter Nokia 6300 ist in ganz Europa sehr stark. Die Top 10-Listen belegen, dass mobile Internetnutzung nicht an die neuesten und teuersten Endgeräte gebunden ist.