Gegen Ende der vergangenen Woche wurde noch darüber spekuliert, ob es im Hause Xing zu erheblichen Spannungen gekommen ist und Lars Hinrichs von seinem Posten als CEO zurücktreten wird. Nun hat sich Hinrichs zu Wort gemeldet und die Spekulationen in gewisser Hinsicht bestätigt.
Es ist in der Tat so, dass er von seinem Posten als CEO zurücktreten wird. Allerdings hält sich das Social Network bei der Nennung von Gründen zurück. Stattdessen schreibt Hinrichs im Unternehmensblog, dass er anderen den Weg bereitet hat, Xing nun noch erfolgreicher zu machen. Außerdem gibt er an, dem Unternehmen weiterhin erhalten zu bleiben: Er erhält einen Sitz im Aufsichtsrat.
Gleichzeitig gibt er bekannt, dass er selbst nach einem Nachfolger gesucht hat. Mitte Januar wird Stefan Groß-Selbeck, derzeit noch Geschäftsführer von Ebay Deutschland, die Geschäftsführung bei Xing übernehmen.
Erstaunlicherweise wird der Rücktritt von Hinrichs auf zahlreichen Blogs sehr positiv aufgegriffen. Viele Blogger loben die Entscheidung des Unternehmensgründers und bringen diese mit Themen wie „Loslassen“ in Verbindung. Allerdings stellt sich mir die Frage, weshalb man loslassen sollte, wenn es gerade gut läuft? Xing hat sich in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt und eine Trendwende scheint derzeit nicht in Sicht zu sein. Es mag zwar ehrenhaft sein, auf dem Höhepunkt seiner bisherigen Karriere abzutreten – doch Hinrichs ist noch verdammt jung, so dass für ein Kürzertreten im Job auch später immer noch genügend Zeit bleiben würde. Daher gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass der Xing Gründer nicht von selbst auf die Idee gekommen ist, seinen Stuhl freizumachen. Da muss schon irgendetwas anderes vorgefallen sein.