Der Internetkonzern Yahoo liefert dieser Tage eine Menge Schlagzeilen. Nach dem Abgang von Jerry Yang wird mehr denn je über die Zukunft des Unternehmens spekuliert. Besonders eine mögliche Fusion mit AOL gilt als wahrscheinlich.
Über einen Zusammenschluss mit der Time Warner-Tocher America Online (AOL) verhandelt Yahoo bereits seit längerem. Wie das auf Finanznachrichten spezialisierte Unternehmen Bloomberg meldet, soll es in den letzten Wochen weitere Meetings mit Verhandlungen gegeben haben.
Der Zusammenschluss könnte dergestalt durchgeführt werden, dass Yahoo das Portal- und Werbegeschäft von AOL übernimmt und im Gegenzug Time Warner Anteile am fusionierten Unternehmen erhält. Insgesamt könnten nach dem Zusammenschluss rund 3.000 Stellen wegfallen.
Obwohl beide Internetfirmen im Geschäft mit der Onlinewerbung längst nicht so erfolgreich sind wie Google, gehören AOL und Yahoo zu den Schwergewichten der Branche und hätten gemeinsam ein großes Gewicht im Markt.
Die Spekulationen hinsichtlich eines Zusammenschlusses von AOL und Yahoo wurden bereits durch das Platzen des geplanten Deals für eine Kooperation mit Google im Geschäft mit Suchwortwerbung befeuert. Als Jerry Yang daraufhin für eine Übernahme durch Microsoft warb, hieß es seitens Microsoft, an einer Übernahme sei man nicht mehr interessiert.
Der Rücktritt Jerry Yangs als CEO von Yahoo lies manchen in dieser Angelegenheit auf eine neue Entwicklung hoffen, doch am Mittwoch erklärte Microsoft-Chef Steve Ballmer in deutlichen Worten, dass ein Kauf von Yahoo definitiv kein Thema mehr sei. Gleichzeitig erneuerte er sein Interesse an einer Kooperation mit Yahoo im Bereich Internetsuche. Verhandelt würde darüber derzeit indes nicht.
Einen Erfolg im Suchgeschäft konnte Microsoft dennoch verbuchen: Mit Sean Suchter wechselt einer der wichtigsten Experten für Internetsuche von Yahoo zu Microsoft. Er soll ab Mitte kommenden Monats das konzerneigene Zentrum für Suchtechnologie im Silicon Valley leiten. Sean Suchter ist zwar das bisher prominenteste Beispiel für einen solchen Wechsel, doch er ist nicht der erste Experte, den Yahoo verliert. Microsoft sucht bereits seit einigen Monaten Personal für die Internetsuche.
Unterdessen ist weiter unklar, wer künftig bei Yahoo den Ton angeben wird, denn ein Nachfolger für Jerry Yang ist nicht in Sicht, obwohl einige Namen von Kandidaten für die Nachfolge an die Unternehmensspitze kursieren. Diese Unsicherheit schadete dem Yahoo-Aktienkurs zusätzlich zu den schlechten Nachrichten.
Angesichts der schlechten Nachrichten gehen die Erfolge von Yahoo fast unter: Yahoo übernimmt die technische Umsetzung der Portalsuche von web2go, dem neuen Handyportal von T-Mobile USA. Yahoo konnte sich bei diesem Geschäft sowohl gegen Google als auch Microsoft durchsetzen.
Eine weitere Neuigkeit ist der Start von Yahoo Glue in den USA. Bisher bot Yahoo seine Übersichten, bei denen auf jeweils einer Seite zu einem Begriff Inhalte verschiedener Quellen aggregiert werden, nur in Indien an.
Dezember 30th, 2008 at 20:39
ohne worte…
Yahoo – Kurshalbierung in 2009 möglich