Tag für Tag tummeln sich Millionen von Gamern in virtuellen Spielewelten um dort einen großen Teil ihrer Freizeit zu verbringen. Insbesondere Online-Rollenspiele kommen bei den Gamern gut an. Wer im Spiel erfolgreich sein möchte, muss seinen Spielecharakter vor allem mit den richtigen Items versehen. Doch diese sind gar nicht immer so leicht zu finden – da ist es nicht verwunderlich, dass der Handel mit virtuellen Gütern boomt.
Wie sehr der Markt mit den virtuellen Gütern am boomen ist, wird einem klar, wenn man in den vergangenen Tagen die Wirtschaftsnachrichten verfolgt hat. Die chinesische Regierung hat beschlossen, den gewerblichen Handel mit virtuellen Gütern, insbesondere das so genannte „Gold Farming“ zu besteuern: Wer sich in Games wie „World of Warcraft“ virtuelle Güter verdient bzw. erspielt und diese gegen eine reale Währung veräußert, muss eine Steuer in Höhe von 20 Prozent abführen.
Das Einschalten der Regierung zeigt auf, dass es hier um eine Menge Geld geht. Einem Bericht der „taz“ zufolge sollen in China mehr als 400.000 Menschen für Unternehmen arbeiten, die Handel mit virutellen Spielegütern betreiben. Ein eifriger Chinese, der stundenlang monotone Arbeiten in der Spielewelt ausführt, soll somit auf einen Monatslohn von ca. 100 Euro kommen.
Käufer und Verkäufer der virtuellen Güter treffen sich auf bestimmten Marktplätzen, wo die einzelnen Güter zum Festpreis oder auch im Rahmen von Auktionen angeboten werden. Viele dieser Markplätze sind den Spieleentwicklern und Publishern jedoch ein Dorn im Auge: In etlichen Onlinegames ist der Handel verboten, wenn die Bezahlung in realer Währung anstatt in Spielwährung erfolgt. Deshalb scheuen sie auch nicht davor zurück, die Accounts von „Gold Famern“ relativ schnell zu schließen.
Es gibt aber auch Marktplätze, die sich vorbildlich verhalten wie zum Beispiel avadeals, der vor rund einem Monat an den Start gegangen ist. Dort können Spieler eigene Shops einrichten und ihre virtuellen Güter zum Verkauf anbieten oder versteigern. Die Regeln sehen vor, dass ausschließlich in Spielwährung gehandelt werden darf. Finanzieren möchte sich avadeals über Premiumdienste und Werbeeinnahmen.