Die Internetkonzerne Google und Yahoo haben einem Bericht des Wall Street Journals zufolge den zuständigen Behörden einen Kompromissvorschlag für eine Zusammenarbeit im Werbebereich vorgelegt, um den aus Wettbewerbsgründen von vielen kritisierten Werbedeal doch noch zu retten.
Gerade erst schien die die geplante Zusammenarbeit, bei der Google-Anzeigen auf Websites von Yahoo platziert werden sollen, endgültig am Widerstand der Wettbewerbshüter und aus der Werbebranche gescheitert zu sein, doch der neue Entwurf für ein Modell der Zusammenarbeit bei der Online-Werbung sieht nun weitgehende Zugeständnisse vor.
Maximal 25 % der Werbeumsätze im Zusammenhang mit Suchanfragen bei Yahoo dürfen danach über Google AdSense erwirtschaftet werden. Vorher war eine solche Obergrenze nicht vorgesehen. Außerdem würde die Laufzeit der Werbepartnerschaft von ursprünglich zehn auf nur noch zwei Jahre begrenzt.
Gemeinsam erreichen Google und Yahoo auf dem amerikanischen Markt einen Marktanteil von etwa 80 % beim Suchwortmarketing. Wettbewerber wie Microsoft fürchten eine zu große Dominanz durch den Deal der beiden größten Suchmaschinen und Werbekunden sorgen sich um einen Preisanstieg bei beim Suchwortmarketing.
Für Yahoo steht weit mehr auf dem Spiel als für Google, denn für Yahoo ist die Allianz mit Google einerseits Teil der Abwehrstrategie, um eine Übernahme durch Microsoft zu verhindern, zum anderen steht Yahoo im Gegensatz zum Marktführer unter Druck, die Einnahmen zu steigern. Von der Schaltung von Google Ads auf Yahoo Websites versprach man sich jährliche Zusatzeinnahmen in Höhe von 250 bis 450 Millionen Dollar, langfristig sollten es sogar 800 Millionen sein. Die nun propagierte kleine Version des Werbedeals würde Yahoo vermutlich nur 80 bis 100 Millionen Dollar einbringen.
Ob der neue Entwurf für die Werbepartnerschaft zwischen Google und Yahoo umgesetzt wird oder nicht – in beiden Fällen wird eine Fusion zwischen Yahoo und dem zu Time Warner gehörende AOL, die seit einer ganzen Weile von beiden Internetfirmen geprüft wird, wahrscheinlicher, denn beide Unternehmen benötigen dringend eine vielversprechende Perspektive.