Das Social Network MySpace hat eine eigene Werbeplattform gestartet, mit der jeder mit geringem Aufwand in vier Schritten Anzeigen auf MySpace schalten kann. Geografische sowie demografische Kriterien können für die Auswahl genutzt werden, wer die Banner angezeigt bekommen soll.
Vergleiche mit Google AdSense und Facebook Ads liegen auf der Hand. So lassen sich auf die Schnelle online Anzeigen entwerfen, ein Limit für das Budget festlegen und bezahlt werden muss nur, wenn ein Werbebanner angeklickt wird. Das Minimum pro Klick liegt bei 25 US Cent und 25 US $ müssen mindestens vom Werbetreibenden investiert werden. Damit ist MyAds nicht nur für Firmen, sondern auch für Kleinunternehmer und z. B. Musiker interessant, die ein Konzert in einer bestimmten Stadt bewerben wollen. Sogar um mehr „Freunde“ (MySpace-Kontakte) zu bekommen, sollen MyAds eingesetzt werden, wie sich aus den Erfolgstipps für die Anwender erschließt.
Allerdings gibt es trotz Gemeinsamkeiten auch Unterschiede. Die HyperTargeting-Technolgie von MySpace ermöglicht es den Werbetreibenden, nicht nur die Angaben, die die User selbst in ihre Profile setzen, zum Filtern zu nutzen, sondern MySpace wertet das Nutzungsverhalten in der Community aus. So sollen die Advertiser unter 1.200 Kategorisierungsmöglichkeiten wählen können, um ihre spezielle Zielgruppe zu erreichen.
MySpace tritt spät in einen Markt ein, in dem sich Wettbewerber bereits etabliert haben. Das weckt Zweifel daran, ob MyAds tatsächlich zu einer wesentlichen Säule im Einnahmenmodell von MySpace sich wird entwickeln können.
Indem MySpace mit seinem (zunächst auf die USA beschränkten) Werbetool ein erprobtes Modell an die eigene Community anpasst, findet das Unternehmen zwar keine neue Antwort auf die Frage, wie sich die unzähligen Nutzer sozialer Netzwerke in Gewinne ummünzen lassen. Dafür geht MySpace auch nur ein geringes Risiko ein, denn dass derartige Werbemodelle funktionieren, ist bekannt und – auch nicht zu unterschätzen – die Werbetreibenden sind bereits daran gewöhnt; die Idee dahinter muss ihnen nicht erst erklärt werden, das haben Unternehmen wie Google und Facebook bereits als Vorarbeit geleistet.
Die sehr differenzierte Adressierung der MySpace-User dürfte für den möglichen Erfolg von MyAds wesentlich sein, denn Advertiser könne ja schon lange Google-Anzeigen auf den Seiten von MySpace schalten. Wofür braucht man dann MyAds? Ein anschauliches Beispiel für die zielgenaue Auswahl bei MyAds präsentiert der Blog ReadWriteWeb, der zeigt, dass sich Nutzer adressieren lassen, die an „Drinking“ und „Partying“ interessiert sind.