Die Wissensplattform Google Knol kann ab sofort von der Allgemeinheit genutzt werden. Artikel, die dort „Knols“ heißen, kann jeder, der über ein Google-Konto verfügt, anlegen, um sein Wissen auf einem Gebiet zu teilen.
Im Gegensatz zur Online-Enzyklopädie Wikipedia, mit der Knol meist verglichen wird, steht der einzelne Autor im Mittelpunkt, nicht die gemeinsame Arbeit an einem Stichwort, denn bei Knol kann man unter seinem echten Namen publizieren und Artikel können auch über einen Autor als Ausgangspunkt gesucht werden.
Das dürfte für diejenigen interessant sein, die zwar gerne ihr Fachwissen teilen wollen, aber etwas dagegen haben, dass jeder den mühsam erstellten Text verändern kann.
Das Veröffentlichen unter dem eigenen Namen ist jedoch unter einem zweiten Aspekt sehr interessant: Während man einen Wikipedia-Artikel nicht für das eigene Reputationsmanagement nutzbar machen kann, bietet Knol die Chance, sich mit den eigenen Beiträgen als Experte zu profilieren, sogar mit Foto und Biografie. Damit sollen umgekehrt auch Experten dafür interessiert werden, bei Knol zu schreiben.
Eine Zusammenarbeit ist dennoch möglich, denn Knol lässt jedem Autor die Wahl zwischen „Open“, „Moderated“ und „Closed“ Collaboration: Man hat die Wahl, ob es wie bei Wikipedia prinzipiell jedem erlaubt sein soll, sofort sichtbare Änderungen am Artikel vorzunehmen, ob nur Vorschläge gemacht werden dürfen oder ob allein Kommentare und Bewertungen unter dem Artikel möglich sein sollen.
Damit ähnelt Knol eher einem Gemeinschafts-Blog oder Artikelverzeichnis als einem Onlinelexikon.
Die Wahl, was mit dem eigenen Artikel gemacht werden kann, endet bei Knol jedoch nicht bei der Frage, wer daran mitarbeiten darf. Beim Anlegen eines neuen Beitrags entscheidet man sich, ob man alle Rechte daran behalten, oder den Beitrag unter eine von zwei verschiedenen (kommerzielle Nutzung erlaubt oder verboten) Creative Commons-Lizenzen stellen möchte.
Schließlich kann man für jeden der eigenen Artikel festlegen, ob thematisch passende Werbung dazu eingeblendet werden darf, wobei diese AdSense-Einnahmen geteilt werden.
August 2nd, 2008 at 04:09
Hallo,
ja, über google Knol wird derzeit auf vielen Blogs berichtet und ich habe mich dort auch angemeldet, als ich erfahren habe, dass es nun freizugänglich ist. Dann habe ich auch schon meinen ersten Knol verfasst und warte derzeit noch auf die Freischaltung.
Adsense-Banner ist ebenso bereits in den Artikel integriert. Was noch dort unbedingt passieren muss, ist das Übersetzen des Dienstes in mehrere Sprachen und Ermöglichung der Person-Verifizierung auch für deutsche Bürger.
Dort gibt es derzeit 2 Methoden: einmal per Handy und einmal via Kreditkarte, aber nur US-Bürger. Da muss man sich als Betreiber ein paar sichere zusätzliche Methoden einfallen lassen, wie zum Beispiel für Deutschland via Postident oder Ähnliches. Bin schon mal gespannt, was aus Knol wird:)
Grüße…
November 22nd, 2008 at 20:48
Bei Wikipedia kann man etwa nicht mit seinem echten Namen mitarbeiten?
März 18th, 2009 at 02:18
Was unterscheidet eigentlich Knol von den herkömmlichen Artikelverzeichnissen wie z.B. http://www.Online-Artikel.de?
Meiner Meinung nach nichts. Ich denke Google wollte Wiki Parole bieten und hat aus irgend einem Grund den Schwanz eingezogen.
Echt Traurig! Eine Alternative zu Wiki hätte mir sehr gefallen, da Wiki sich immer mehr zur einer geschlossenen Community mausert.